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Schwimmnudeln auf der Neuen Straße

Von der Ferne konnte man denken, die Wassergymnastiksparte des Schwimmvereins Holzminden Süd sei auf der Suche nach einer geeigneten Badestelle und die Schwimmnudeln seien ein wenig vom Gepäckträger gerutscht. Als man aber immer die gleichen Radfahrer am Samstag mittag die Neue Straße hoch und runter fahren sah, wurde dem geneigten Betrachter klar, dass hier eine andere Ursache vorliegen musste. Und tatsächlich: Das Anliegen dieser ungewöhnlichen Fahrradaktion der Verkehrsinitiative Nachhaltige Mobilität war es, die Verkehrsteilnehmer für den genügenden Seitenabstand beim Überholen eines Fahrradfahrers zu sensibilisieren.

Jeder Fahrschüler hat es natürlich hundertfach gehört, dass beim Überholen eines Fahrradfahrers ein Seitenabstand von 1,50 Meter einzuhalten ist. Wenn die Fahrstunden Vergangenheit geworden sind, wird das leider schnell vergessen. Das weiß jeder, der sich mit dem Fahrrad fortbewegt und den Außenspiegel des vorbeiziehenden Autos in gefährlicher Nähe gespürt hat. In Holzminden kommt erschwerend hinzu, dass die Fahrradstreifen lediglich eine Breite von 0,60 bis 1,40 Meter haben, ein vorbeifahrendes Auto also großen Abstand vom Fahrradstreifen einhalten muss, um die Fahrradfahrer nicht zu beeintächtigen. Deshalb schnallten sich die Protagonisten dieser Aktion die Schwimmnudel aus Schaumstoff mit einem Abstand von 1,30 m auf den Gepäckträger und fuhren einzeln auf die Neue Straße. Das Gros der motorisierten Verkehrsteilnehmer verhielt sich vorbildlich und überholte mit einem ausreichenden Abstand oder blieb hinter dem Fahrrad. Aber leider gab es auch ein paar Uneinsichtige, die hupend und gestikulierend überholten.

Unrühmlicher Höhepunkt waren ein PKW und ein Bus, die die Schwimmnudel touchierten und wegdrängten. Die Mitglieder der Initiative bekamen aber von vielen Passanten Zustimmung bis hin zu einer Frau, die nun beabsichtigt, die Schwimmnudel als feste Einrichtung an ihrem Fahrrad zu befestigen. „Man hat ein erhöhtes Sicherheitsgefühl mit der Schwimmnudel was sehr angenehm ist, weil man weiß, dass man nicht so dicht überholt wird und die Autos im Zweifel hinter einem bleiben.“ so Klaus Drescher von der Verkehrsinitiative. Mangelnde Sicherheit beim Fahrradfahren hält viele Verkehrsteilnehmer davon ab, dieses Verkehrsmittel zu wählen. Die Einhaltung des adäquaten Abstandes und die Verhängung von Bußgeldern bei Nichteinhaltung könnten ein guter Baustein zur Erhöhung des Fahrradverkehrsanteils sein, meint die Initiative.

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Unterschriftensammlung der Verkehrsinitiative

Wolkenverhangener Himmel, eine Temperatur von 7 Grad und Nieselregen - nicht die besten Voraussetzungen um eine Unterschriftensammlung zu beginnen. Die Aktiven der Verkehrsinitiative Nachhaltige Mobilität machten sich am Samstag vormittag trotzdem daran, die Passanten in der Holzmindener Fußgängerzone um eine Unterschrift zu bitten. Mit dieser Unterschrift fordern die Holzmindener Bürger den Rat der Stadt Holzminden auf, sich um eine schnelle und intensive Förderung des Fahrradverkehrs in Holzminden zu kümmern um Klimaschutzziele und eine Erhöhung der Lebensqualität zu erreichen.

Allen Widrigkeiten zum Trotz konnten die Ehrenamtlichen innerhalb von 2 ½ Stunden ca. 150 Unterschriften sammeln und zeigten sich hochzufrieden. Gernot Liebau, Mitglied der Initiative: „Mit so vielen Unterschriften hätten wir heute morgen beim besten Willen nicht gerechnet. Das zeigt, dass das Thema vielen Bürgern unter den Nägeln brennt und es höchste Zeit wird, dass die Politik sich intensiv um die Förderung des Fahrradverkehrs in Holzminden kümmern muss.“

Die Listen liegen weiterhin an vielen Stellen in der Innenstadt aus und können auch unter „holzminden@vcd.org“ direkt angefordert werden. Die Verkehrsinitiative freut sich über jede weitere Unterschrift und wird auch weiterhin am Ball bleiben um die dringend notwendige Verkehrswende zu unterstützen.

2. Fahrradkorso

„Niedersachsen soll Fahrradland Nummer eins werden.“ „In Niedersachsen werden 15 Prozent aller Wege mit dem Rad zurückgelegt.“ Diese Aussagen von Niedersachsens Verkehrsminister Althusmann vom 25. Oktober 2018 hat die Verkehrsinitiative „Nachhaltige Mobilität“ zum Anlass zur Veranstaltung des 2. Fahrradkorsos in der Stadt Holzminden genommen.

Am Samstag, den 10. November 2018 um 11.00 Uhr ging die Tour auf dem Parkplatz hinter dem Rathaus Holzminden in der Neuen Straße 12 los. Denn die Stadt Holzminden verfehlt die Ansprüche des Ministers um ein Vielfaches. Hier liegt der Anteil des Fahrradverkehrs lediglich bei circa zwei prozent. Um diesem Missstand Abhilfe zu schaffen, wollte der Fahrradkorso allen Bürgern, die ebenfalls in dieser Richtung denken, eine Möglichkeit geben, auf den Fahrradverkehr aufmerksam zu machen und teilzunehmen.

Die Tour führte vorbei an vielen Engpässen und Schwachstellen der Fahrrad-Infrastruktur. An vielen Stellen kann „die Stadt Holzminden zeigen, dass sie bereit ist, in einem für den Radverkehr besonders wichtigen Bereich dem Radverkehr Vorrang einzuräumen.“ so der Stadtplaner Dipl.-Ing. Thomas Schwingel, Mitglied der Verkehrsinitiative. Dahingehend herrscht also Einigkeit mit dem Minister, der sagt: „Eine gute Fahrradinfrastruktur ist ein wichtiger Faktor für das gute Fahrradklima in unserem Bundesland.“

Sprecher der Verkehrsinitiative

Tilman Wittkopf

holzminden(at)vcd(dot)org

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