Niedersachsen

Landesverband Niedersachsen, Auto & Straße, Bahn & Bus, Infrastruktur

A20 statt Neubaustrecke Hamburg–Hannover

VCD fordert Lückenschluss der A20 statt Neubaustrecke Hamburg–Hannover

VCD Niedersachsen verabschiedet Leitlinie und wählt neuen Vorstand

Hannover 01.04.2025.

Am vergangenen Wochenende tagte der VCD Niedersachsen in Soltau. Der Landesverband wählte einen neuen Vorstand und verabschiedete seine aktualisierte Leitlinie, die wichtige fachliche und verbandsinterne Eckpunkte festlegt. Neue Vorsitzende ist Kirsten Rohs aus Hannover, die Martin Mützel im Amt ablöste. Ebenfalls neu dabei sind Christian Hagemann aus Hannover, Nico Schepers aus Bremen sowie Yannik Kolmer aus Osnabrück. Bei der Abendveranstaltung am Freitag stellte Kay Rabe von Kühlewein seine Studie zur Klimawirksamkeit einer Neubaustrecke Hamburg–Hannover einem interessierten Publikum vor. Der VCD kam dabei zu erstaunlichen Erkenntnissen.

„Die Eisenbahnneubaustrecke Hamburg–Hannover ist wichtig für den Klimaschutz.“ Das war die Botschaft, die Kay Rabe von Kühlewein für die gut 40 interessierten Gäste im Gepäck hatte. Vor der Präsentation und der Diskussion fragte der VCD das Publikum nach seiner Meinung zur Neubaustrecke. Etwa die Hälfte der Anwesenden war für die Neubaustrecke, ein Viertel war dagegen und ein weiteres Viertel noch unentschlossen. Nach dem detaillierten Vortrag verlief die Diskussion anders als erwartet. Die anwesenden Bürgerinitiativen für das „Alpha-E“ glänzten durch exzellentes Fachwissen und rhetorisches Geschick. Letztlich musste sich der VCD mit Kay Rabe von Kühlewein von den guten Argumenten der Eisenbahnfreunde geschlagen geben, drei Gleise zwischen Lüneburg und Uelzen würden reichen. Tatsächlich ist die Argumentationskette verblüffend, rechnet man einfach die für den Seehafenhinterlandverkehr wichtigen Autobahnlückenschlüsse A20 und A39 hinzu. Vermutlich kann bei Fertigstellung der beiden Autobahnen sogar ein Rückbau des dritten Gleises zwischen Stelle und Lüneburg erfolgen. An dieser Stelle kam auch Niedersachsens Verkehrsminister Lies ins Spiel, der vor einer Woche in der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin die Vorzüge eines Lückenschlusses der A20 anpries. „Wichtig sei die A20 auch für den Klimaschutz", sagte Lies, „weil über diese Autobahn auch Elemente für neue Windkraftanlagen transportiert werden".

Diese wichtigen Erkenntnisse nahm der VCD am Sonnabend mit in seine Mitgliederversammlung. Kirsten Rohs nahm die Hinweise gerne auf, baute sie in ihre Bewerbungsrede ein und wurde damit zur neuen Vorsitzenden gewählt. Der Landesverband hielt anschließend in seiner Leitlinie auf Seite 13 fest:

„Der VCD Niedersachsen setzt sich für den klimawirksamen Bau von A20 und A39 ein. Er fordert die Landesregierung nun auf, möglichst viele Windkraftanlagen über die neuen Autobahnen zu transportieren. Ferner schließt sich der Verband nun dem demokratisch errungenen Kompromiss des Dialogforums Schiene Nord an und unterstützt die Dreigleisigkeit.“ Weiter heißt es: „[...] somit nicht mehr notwendige Gleisanlagen sollten nun rasch zurückgebaut werden.

Die neue Leitlinie und weitere Unterlagen des VCD-Niedersachsen sind auf dessen Homepage unter „Verwaltungsdokumente“ zu finden.

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Anmerkung Hans-Christian Friedrichs, 15.04.2025

Der „Artikel“ ist ad hoc anlässlich des 1. April 2025 entstanden.

Unwahr ist, dass

  • der VCD einen Lückenschluss der A20 statt einer Neubaustrecke Hamburg–Hannover fordert; das Gegenteil ist der Fall
  • nach dem detaillierten Vortrag die Diskussion anders als erwartet verlief. Die Minderheit der Neubaustreckengegner dominierte - erwartungsgemäß - lautstark die Veranstaltung
  • die anwesenden Bürgerinitiativen für das „Alpha-E“ durch exzellentes Fachwissen und rhetorisches Geschick glänzten
  • sich der VCD mit Kay Rabe von Kühlewein letztlich von den „guten Argumenten“ der Eisenbahnfreunde geschlagen geben musste, drei Gleise zwischen Lüneburg und Uelzen würden reichen. Diese „guten Argumente“ sind unzureichend
  • die Argumentationskette tatsächlich verblüffend ist, rechnet man einfach die für den Seehafenhinterlandverkehr wichtigen Autobahnlückenschlüsse A20 und A39 hinzu
  • vermutlich bei Fertigstellung der beiden Autobahnen sogar ein Rückbau des dritten Gleises zwischen Stelle und Lüneburg erfolgen kann
  • Kirsten Rohs die Hinweise gerne aufnahm, sie in ihre Bewerbungsrede einbaute und „damit“ zur neuen Vorsitzenden gewählt wurde
  • der Landesverband anschließend in seiner Leitlinie auf Seite 13 (eine Seite 13 gibt es gar nicht) etwas dazu festhielt
  • der VCD Niedersachsen sich für den klimawirksamen Bau von A20 und A39 einsetzt
  • er die Landesregierung nun auffordert, möglichst viele Windkraftanlagen über die neuen Autobahnen zu transportieren
  • sich der Verband nun dem demokratisch errungenen Kompromiss des Dialogforums Schiene Nord anschließt und die Dreigleisigkeit unterstützt. Das Ergebnis des „Dialogforums Schiene Nord“ von 2015 hat sowenig mit Demokratie zu tun, wie die Dreigleisigkeit mit ausreichenden Kapazitäten.
  • es weiter heißt: „[...] somit nicht mehr notwendige Gleisanlagen sollten nun rasch zurückgebaut werden.“

Wahr ist, dass

  • der VCD Niedersachsen am 28. und 29.03.2025 in Soltau tagte
  • der VCD Niedersachsen eine aktualisierte Leitlinie verabschiedet hat, die wichtige fachliche und verbandsinterne Eckpunkte festlegt
  • der VCD Niedersachsen einen neuen Vorstand gewählt hat
  • Kirsten Rohs aus Hannover neue Vorsitzende ist, die Martin Mützel im Amt ablöste
  • Christian Hagemann aus Hannover, Nico Schepers aus Bremen sowie Yannik Kolmer aus Osnabrück ebenfalls neu dabei sind
  • bei der Abendveranstaltung am Freitag Kay Rabe von Kühlewein seine Studie zur Klimawirksamkeit einer Neubaustrecke Hamburg–Hannover einem interessierten Publikum vorstellte
  • der VCD dabei zu erstaunlichen Erkenntnissen kam. Gemeint ist das Verhalten von Neubautrassengegnern, das bis hin zu einer anonymen Drohung gegen das Veranstaltungshaus reicht.
  • „Die Eisenbahnneubaustrecke Hamburg–Hannover ist wichtig für den Klimaschutz.“ Das war die Botschaft, die Kay Rabe von Kühlewein für die gut 40 interessierten Gäste im Gepäck hatte.
  • der VCD vor der Präsentation und der Diskussion das Publikum nach seiner Meinung zur Neubaustrecke fragte. Etwa die Hälfte der Anwesenden war für die Neubaustrecke, ein Viertel war dagegen und ein weiteres Viertel noch unentschlossen
  • an dieser Stelle auch Niedersachsens Verkehrsminister Lies ins Spiel kam, der am 24.03.2025 in der niedersächsischen Landesvertretung in Berlin die Vorzüge eines Lückenschlusses der A20 anpries. „Wichtig sei die A20 auch für den Klimaschutz", sagte Lies, „weil über diese Autobahn auch Elemente für neue Windkraftanlagen transportiert werden" [Anmerkung: fachlich ist das natürlich ausgemachter Blödsinn und kommt einem verfrühten Aprilscherz gleich]
  • der VCD am 29.03.2025 diese wichtigen „Erkenntnisse“ mit in seine Mitgliederversammlung nahm

Nachfragen:
Hans-Christian Friedrichs 0160 5541402
VCD Landesverband Niedersachsen
nds@vcd.org
www.vcd-niedersachsen.de

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