Celle
Die VCD-Stellungnahme anlässlich der Ortsratssitzung Westercelle, in der die Planungen der Stadt zu drei Hol- und Bringzonen am Neubau der Grundschule Westercelle vorgestellt werden.
1. Die geplanten 3 Hol- und Bringezonen (Triftweg, Bruchhagen,Dasselsbrucher Straße) halten wir für sehr problematisch weil Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren zwischen 2013 und 2017 zu 43 % im Auto verunglückten (Quelle: VCD Mobifibel)
2. Eine Hol- und Bringezone im Bruchhagen sollte es nicht geben, weil sie zu nahe am Schuleingang läge. Sollten Wendemanöver am Ende des Bruchhagen geplant sein, (Einbahnstraße möglich?) ist davon dringend abzuraten weil Gegenverkehr im 4,5 Meter breiten Bruchhagen zu weiteren höchst gefährlichen Situationen für Schülerinnen und Schüler führen würde. Die dort vorhandene Kita ist ein weiterer Grund.
3. Eine Hol- und Bringezone in der Dasselsbrucher Straße ist u. E. unzumutbar. Dort findet starker Berufs- und Lkw-Verkehr statt. Die Radverkehrsführung in beiden Richtungen müsste optimiert wird. Die Breite und die unebenen Oberflächen der Geh- und Radwege sind zur Zeit unzumutbar.
4. Bei einer Hol- und Bring-Zone im Triftweg müssten Schülerinnen und Schüler dort erneut die Straße queren. Selbst eine Einbahnstraßenregelung im Triftweg wäre problematisch weil auf der Höhe Bruchhagen werktäglich 25 bis 35 PKW aus- und einparken. Hier stellen Patienten und Beschäftigte beim Kinderarzt und Zahnarzt ihre PKW zwischen 7 und 18 Uhr ab.
Um die Anzahl der Elterntaxis zu reduzieren sollten folgende Maßnahmen durchgeführt werden :
1. Anfertigung von Schulwegplänen in Zusammenarbeit mit Eltern, Lehrkräften, Schülerinnen und Schülern.
2. Anbringung von ausreichender Anzahl von Rollerständern und Fahrradbügeln die auch überdacht sein sollten.
3. Regelmäßige Überprüfung der Verkehrssicherheit der Roller und Fahrräder durch Schulleitung und Eltern.
4. Die Schulwege sollten mit den Eltern gemeinsam festgelegt und eingeübt werden. (abfahren, abgehen)
5. Zur Schule führende Geh- und Radwege müssen auf ausreichende Breite und ebene Oberflächen überprüft und ggf. hergerichtet werden. Z.B. Ausbau und Sicherung des Fohlenweges zwischen Mondhagen und Dasselsbrucher Straße.
6. Eltern sollten einen "Laufbus" für den Schulweg organisieren. Das heisst, die Kinder treffen sich an zuvor verabredeten Stellen und gehen/fahren dann gemeinsam zur Schule.
7. Die Anzahl der zu erwartenden Schülerinnen und Schüler sollte bekannt sein. Durchschnittlich werden 17 % mit PKW gebracht.
8. Anbindungen von Bus und Bahn sollten überprüft, vorhanden und geschaffen werden.
9. Zur Verkehrsberuhigung sollten Aufpflasterungen vor und hinter den H.u.B. Zonen eingerichtet werden.
10. Forderung und Beantragung von Schulstraßen, die vor der Schule/Kita/Kindergarten versuchsweise zu den Stoßzeiten für Autoverkehr stundenweise gesperrt werden können.
11. Bei allen Maßnahmen muss der Beschluß KLIMA IN NOT berücksichtigt werden.
Als Lektüre empfiehlt der VCD das "Gemeinsame Forderungspapier". Kindern durch einen sicheren Schulweg eigenständige Mobilität ermöglichen.
Erarbeitet durch das Deutsche Kinderhilfswerk e.V., den ökologischen Verkehrsclub VCD und den Verband Bildung und Erziehung.
Informationen zum Tempo 30:
In Helsinki kam 1919 kein Kind im Straßenverkehr ums Leben. In dem Jahr wurde inim Stadtgebiet Tempo 30 eingeführt.