Niedersachsen

Einkaufen mit dem Rad

Kann man Weihnachtsgeschenke mit dem Fahrrad einkaufen?

Weihnachten ist ja auch immer die Zeit des Wünschens. Einen Blick in die wünschenswerte Zukunft des Einkaufsverkehrs visualisierte die Verkehrsinitiative Nachhaltige Mobilität auf dem Parkplatz eines Geschäftes im Holzmindener Gewerbegebiet „Bülte“. Während die diesjährige Weihnachtsshoppingtour aus allseits bekannten Gründen frühzeitig abgebrochen werden musste, zeigte Klaus Drescher von der Verkehrsinitiative wie der Weihnachtseinkauf in der Bülte und anderswo im nächsten Jahr stattfinden könnte. Alle vor dem Fahrrad aufgeschichteten Geschenke passten problemlos in die mitgebrachten Fahrradtaschen. Die benutzte, hintere Fahrradabstellanlage konnte mit drei Bügeln punkten, eine Überdachung fehlt hier jedoch leider. Die im Vordergrund sichtbare und bedauerlicherweise vielfach verwendete Anlage ist für ein angemessenes Parken von Fahrrädern völlig unbrauchbar, da sie ein diebstahlsicheres Anschließen des Rahmens nicht ermöglicht und zu einem Verbiegen der Fahrradspeichen führt.
„Die Verkehrsinitiative schaut in puncto Mobilität in Holzminden optimistisch in die Zukunft.“ meint Klaus Drescher „ Wenn viele Maßnahmen des unlängst verabschiedeten Radverkehrskonzeptes in Kürze umgesetzt werden, wird es eine Freude sein, die Einkäufe in der Bülte und anderswo mit dem Fahrrad zu erledigen.“
Dass die Zunahme des emissionsfreien Fahrradverkehrs dringend nötig sei, zeige auch der Jahresrückblick auf die Klimadaten. Das Jahr 2020 wird wahrscheinlich als das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen registriert werden. Die menschengemachte  Klimakrise wird sich trotz CO2-Einsparung durch den Corona-Lockdown verschärfen und die Ziele des Pariser Klimaabkommens (nur 1,5 Grad Erwärmung bis 2030) liegen in weiter Ferne und sind wenn, dann nur mit den vereinten Kraftanstrengungen aller Menschen auf dieser Erde noch erreichbar. Dazu ist es unter anderem dringend notwendig, dass sich jeder Mensch bei der Fahrt zur Arbeit, Einkauf, Urlaub,  Hobby, Schule, etc. intensiv bemüht, möglichst wenig CO2 auszustoßen. Bequemlichkeit ist hier kein Argument und mit dem Klima kann man nicht verhandeln meint die Verkehrsinitiative und freut sich auf das neue Jahr mit vielen positiven Veränderungen.

 

Kann man einen großen Einkauf in Fahrradpacktaschen verladen?

Wieviel Einkaufswagen passt auf ein Fahrrad? Diese Frage stellte sich die Verkehrsinitiative „Nachhaltige Mobilität“ und startete einen Versuch. Treffpunkt war ein Einkaufsmarkt an der Allersheimer Straße. Die hier neu errichtete Abstellmöglichkeit für Fahrräder ist vorbildlich. Sie ist sehr nah am Eingang, überdacht und bietet stabile Bügel zum Anlehnen und Anschließen des Rades. Das Ergebnis des Versuchs war überraschend. Alle Waren eines gut gefüllten Einkaufswagens verschwanden problemlos in den zwei Packtaschen des Fahrrades. Nur die Packung Toilettenpapier musste mit einem Platz auf den Packtaschen vorlieb nehmen.

Gernot Liebau von der Verkehrsinitiative zog dementsprechend ein positives Fazit: „Wenn viele Bürger merken, dass sie zum Einkaufen gar kein Auto benötigen und die Geschäfte attraktive Abstellmöglichkeiten für Fahrräder bereitstellen, können auf diese Art und Weise viele unnötige Fahrten mit dem Auto vermieden und CO2 eingespart werden.“

Um dieses Ziel weiterzuverfolgen, plant die Initiative für das Frühjahr ein Ranking der Fahrradabstellanlagen in der Stadt Holzminden. Alle Geschäfte, Betriebe, Behörden und Wohnhäuser haben also noch genügend Zeit, ihre Anlagen zu optimieren, um bei diesem Ranking möglichst weit vorne zu liegen.

Sprecher der Verkehrsinitiative

Tilman Wittkopf

holzminden(at)vcd(dot)org

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