Etwa 150 Holzmindener demonstrierten für besseren Klimaschutz und forderten die aktive Umsetzung klimapolitischer Maßnahmen.
Gestartet wurde die Demo am Haarmannplatz, wo sich nach und nach die Menschen versammelten. Viele von ihnen hielten Schilder mit Botschaften an die deutsche Politik in den Händen. Sprüche wie „Die Welt brennt, die Politik pennt“ oder „Radverkehrskonzept umsetzen“ waren in großer Schrift zu lesen. Dabei wurde sichtbar, wie sehr sich die Holzmindener für den Klimaschutz einsetzen. Eine Demonstrantin betont: „Klimaschutz ist das Wichtigste überhaupt. Was bringt uns eine florierende Wirtschaft, wenn die Welt nicht mehr bewohnbar ist?“ Die Teilnehmer der Demonstration kritisierten die mangelnde Thematisierung des Klimaschutzes im aktuellen Wahlkampf. Das Thema sei von großer Bedeutung und sollte laut den Demonstrierenden an oberster Stelle stehen. „Wir haben nur diesen einen Planeten“, macht ein weiterer Teilnehmer der Klima-Demo deutlich.
Das weitverbreitete Argument gegen die Ausweitung klimapolitischer Maßnahmen ist die Finanzierung erneuerbarer Energien und die resultierenden Kosten für die Endverbraucher. Für viele Demonstrierende ist das nicht nachvollziehbar, da Atomkraft langfristig teurer sei als klimaschützende Solar- und Windenergie. Die Forderung der AfD, zur Kernenergie zurückzukehren, würde enorme Kosten verursachen – nicht zuletzt wegen der Endlagerung des Atommülls. „Kernenergie ist das Schlimmste“, so eine Demonstrantin.
Mit dabei war das Bündnis „Holzminden ist bunt“, das sich ebenfalls für den Klimaschutz einsetzt. Der Fokus liegt neben dem Klima auch auf der Unterstützung von Vielfalt und einem respektvollen Miteinander. „Wir stehen für eine bunte, demokratische Gesellschaft ohne Diskriminierung“, erklärt Klaus-Dieter Bollmann, Mitglied des Organisationsteams.
Geendet hat die Demonstration wieder am Haarmannplatz. Abschließend versammelten sich noch einmal alle Teilnehmer und hörten die Rede von Gernot Liebau, Mitglied der Verkehrsinitiative Nachhaltige Mobilität und Organisator der Klima-Demo. Er verwies auf die negativen Auswirkungen des Klimawandels und die Notwendigkeit, die Welt vor weiteren Klimaschäden zu schützen: „...für unsere Zukunft und die Zukunft nachfolgender Generationen“.
Als Beispiele brachte Liebau das abschmelzen der Gletscher, das auftauen des Permafrostes in den Tundren sowie Extremwetterereignisse wie Stürme, Dürren oder Überschwemmungen an. Zum Schluss bedankte sich Liebau noch bei den Arbeitskräften des Ordnungsamtes und der Polizei Holzminden, die für die Sicherheit der Demonstranten zuständig waren.
Weitere Demonstrationen werden von den Organisatoren für die Zukunft geplant.
Tilman Wittkopf