Braunschweig
Braunschweig

S-Bahn Braunschweig – Zukunft auf der Schiene

Ein starkes Signal für die Region

 

Beim diesjährigen Tag der Schiene sorgte der Stand des VCD Braunschweig und der Initiative MoVeBS für reges Interesse: Unter dem Titel „S-Bahn Braunschweig“ stellten wir ein Konzept vor, das den Schienenverkehr in unserer Region neu denkt.

 

Viele Besucher*innen waren begeistert – endlich eine Idee, die Stadt und Region besser vernetzt und Mobilität einfach und klimafreundlich macht. Die Reaktionen waren durchweg positiv, doch es gab auch Zweifel, ob Politik und Verwaltung solche Projekte tatsächlich vorantreiben.

 Denn: Während die Menschen die Vorteile sofort erkennen, blickt die Politik noch zu oft allein auf die Finanzen – und blendet alle anderen positiven Effekte systematisch aus:

  • Klimaschutz: Jeder Zugkilometer spart CO?, reduziert Lärm und verbessert die Luftqualität.
  • Verkehrlicher Nutzen: Dichtere Takte, neue Linien und bessere Anschlüsse entlasten die Straßen.
  • Gesundheit & Zufriedenheit: Weniger Stau, weniger Stress – und mehr Bewegung im Alltag.
  • Soziale Teilhabe: Mobilität wird für alle zugänglich, barrierefrei und erschwinglich.

Das Konzept: Schnell, direkt und klimafreundlich

Bevor wir auf die technischen Details eingehen, lohnt sich ein kurzer Blick auf den praktischen Nutzen des Konzepts: Es zeigt, wie moderne Bahntechnik und clevere Taktplanung den Alltag vieler Menschen deutlich verbessern können.

Die Grundlage bildet das SPNV-Konzept 2030+ des Regionalverbands Großraum Braunschweig. Es sieht bereits Halbstundentakte, neue Haltepunkte und batterieelektrische Züge (BEMU) vor. VCD und MoVeBS entwickeln diese Idee weiter und schlagen unter dem Namen „S-Bahn Braunschweig“ ein eigenständiges, S-Bahn-ähnliches Regionalbahnsystem vor – ohne Tramverkehre, aber mit perfekter Vernetzung zu Bus, Tram und Rad.

Die wichtigsten Elemente:

  • Neue Stammstrecke: Gliesmarode – Hauptbahnhof – Leiferde, mit 4 Zügen pro Stunde
  • Neue Haltepunkte: Bienrode, Schuntersiedlung, Schwarzer Berg, Kralenriede, Weststadt, Watenbüttel/Völkenrode und Leiferde
  • Schnelle Verbindungen:
    • Weststadt ? TU Braunschweig: 27 ? 10 Min.
    • Bienrode ? Innenstadt: 28 ? 8 Min.
    • Kralenriede ? Hbf: 22 ? 10 Min.
  • Tangentiale Verbindungen: Stadtteile werden direkt miteinander verbunden – nicht nur mit der Innenstadt.
  • Reaktivierung Harvesse – Braunschweig mit Durchbindung bis Salzgitter Lebenstedt: schafft eine neue Nordwestachse, ideal für Pendler*innen und Großveranstaltungen.

Auch beliebte Ausflugsziele werden besser erreichbar – etwa Goslar (50 Min.), Schöppenstedt (30 Min.), Salzgitter-Bad (15 Min.) oder Bad Harzburg (45 Min.).

Warum das wichtig ist

Viele Besucher*innen berichteten am Stand, wie sehr sie sich eine bessere Bahnverbindung für ihren Alltag wünschen. Eine Teilnehmerin aus der Weststadt sagte: „Wenn ich mit der Bahn in zehn Minuten an der Uni wäre, würde ich mein Auto sofort stehen lassen.“ Solche Stimmen zeigen, dass das Interesse an nachhaltiger Mobilität längst da ist – es fehlt nur an der Umsetzungskraft der Politik.

Die S-Bahn Braunschweig steht für eine Verkehrswende, die die ganze Region stärkt: Sie ist klimafreundlich, sozial und wirtschaftlich sinnvoll. Batterieelektrische Züge, moderne Haltepunkte und multimodale Knotenpunkte machen den Nahverkehr attraktiver – für Schülerinnen, Berufspendlerinnen, Familien und Senior*innen gleichermaßen.

„Die S-Bahn Braunschweig zeigt, was möglich ist, wenn wir Mobilität neu denken – vernetzt, klimafreundlich und bürgernah. Jetzt braucht es nur noch den Mut, sie auch umzusetzen.“
Frank Tristram, VCD Braunschweig

Unsere Forderungen

Damit das Projekt nicht in der Schublade verschwindet, müssen jetzt klare Schritte folgen – und zwar zügig.

Damit die Idee Realität wird, müssen Stadt, Region und Land endlich handeln:

  1. Politische Priorität: Die S-Bahn Braunschweig muss auf die Agenda von Land und Regionalverband.
  2. Investitionen sichern: Infrastruktur, Haltepunkte und Fahrzeuge dürfen nicht länger aufgeschoben werden.
  3. Trassen sichern: Die Reaktivierung Harvesse – Braunschweig gehört in die Landesverkehrsplanung.
  4. Planung gemeinsam gestalten: Bürger*innen frühzeitig beteiligen, um Akzeptanz zu schaffen.
  5. Kommunikation stärken: Die Vorteile müssen offensiv vermittelt werden – als Zukunftsprojekt für alle.

Die S-Bahn Braunschweig ist keine ferne Vision, sondern eine greifbare Chance für klimafreundliche, soziale und wirtschaftlich kluge Mobilität. Der VCD Braunschweig und MoVeBS bleiben dran – mit Leidenschaft, Expertise und einem klaren Ziel: eine Region, die sich clever bewegt.

zurück