Ab in die Busse und Bahnen!

Dass die jetzige Koalitionsregierung und anschließend auch der Bundesrat das 9-Euro-Ticket beschlossen hat, grenzt schon beinahe an ein Wunder. Entgegen der hierzulande sonst üblichen alleinigen Subventionierung des Autoverkehrs und der Automobilindustrie reibt man sich verwundert die Augen. Chapeau - endlich steht einmal der über Jahrzehnte vernachlässigte ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) im Mittelpunkt. Nicht nur die Sprit schluckenden SUVs erhalten Subventionen, sondern auch der Personennahverkehr. Hiervon profitieren insbesondere Bevölkerungsgruppen, die finanziell schlechter gestellt sind und sich
gar kein Auto leisten können. Ein kostengünstiger ÖPNV ist eines der wichtigsten Ziele im Rahmen der unverzichtbaren Verkehrswende.

Wer beispielsweise die Preissteigerungen im ÖPNV in den letzten Jahrzehnten mit der Preisstabilität bei Parkgebühren vergleicht, dem wird schnell deutlich, warum eine Verkehrswende in den letzten Jahrzehnten nicht stattfinden konnte. Und Herr Wissing, als aktuell amtierender Bundesverkehrsminister, setzt die Verhinderung einer Verkehrswende im Stil der letzten Verkehrsminister fort: Anfang Mai diesen Jahres wurden die Investitionen ins Schienennetz für die nächsten Jahre bei 2,2 Milliarden Euro pro Jahr eingefroren. Schon seit Jahrzehnten gibt es bei der Bahn einen großen Reform- und Sanierungstau und das Schienennetz benötigt dringend höhere Investitionen. Da sind sich alle Verkehrsexperten und auch die Beamten aus dem Verkehrsministerium einig, wie der Spiegel am 06.05.2022 berichtete. Zudem ist die Stärkung des Schienenverkehrs im Koalitionsvertrag verankert.

Der VCD Kreisverband Celle wünscht sich, dass möglichst viele Bürger*innen, das Angebot des 9-Euro-Tickets nutzen. Denn nur so können die gewählten Politiker*innen erkennen, welches Potential im ÖPNV steckt und dass Investitionen in das Schienen- und Busnetz breiten
Bevölkerungsschichten zu Gute kommen.Vor allem sind die aktuellen Klimadaten so dramatisch, dass eine Stärkung des ÖPNVs ohnehin alternativlos ist.
Das gilt auch für den lokalen und über die Jahrzehnte auf die Schülerbeförderung reduzierten Nahverkehr im Landkreis Celle. "Wir wünschen uns, dass sich alle Bevölkerungsschichten in die Busse setzen und das günstige Ticket zum Anlass nehmen, Alltagswege mit dem Bus zu
erledigen. Es ist für viele Mensch sicher der erste Schritt herauszufinden, wo überhaupt die nächst gelegene Bushaltestelle zu finden ist. Oder statt der Sonntagsfahrt mit dem Pkw ins Grüne, einfach mal mit dem Bus durch Celle fahren", so Martina Sonneberg-Ackemann die
Sprecherin der lokalen VCD-Gruppe.

Die Ce-Bus wird wie alle ÖPNV-Unternehmen die Nutzerinnendaten auswerten und bestenfalls werden dann in der Folge auch beim Landkreis zukunftsweisende Schritte zu einer Verbesserung des ÖPNV eingeleitet. Bei einer einzigen Fahrt von Celle nach Hannover Hannover und zurück mit dem Metronom hat jeder die Kosten für das 9-Euro-Ticket schon wieder heraus - solch eine Fahrt kostet hin und zurück regulär 12 Euro.