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Celle
Celle
Erneut ist in Celle eine Elterntaxi-Zone direkt neben einer Schule geplant. Die gestrige Politik zu Lasten der Schulwegsicherheit und zu Lasten des Klimas wird fortgesetzt.
Es ist mir unverständlich, weshalb in direkter, kurzer Gehentfernung von der Parkpalette 77er Straße eine existierende Grünfläche entfernt werden soll, um dort Autos abzustellen. Statt dessen könnte einfach ein Bereich am östlichen Rand der Parkpalette zeitlich begrenzt als Hol- und Bringzone markiert werden. Die Kosten dafür wären im Vergleich zu einem Umbau der nun geplanten Fläche vernachlässigbar. Insbesondere die Sicherung des Baumbestandes und seines Wurzelwerkes hat sich in anderen Fällen bei dazwischen stattfindendem Autoverkehr als praktisch schwierig bis unmöglich erwiesen (Bsp. Breite Straße).
Zudem würde der etwas weitere Abstand der Parkpalette zu dem Schulgebäude es weniger attraktiv machen, Kinder mit dem Auto zu bringen, wenn dies nicht nötig ist. Jede Grundschule in Celle kämpft mit dem Problem des durch Eltern verursachten Autoverkehrs und die dadurch fehlende Verkehrseinbeziehung der Kinder. Daher kann es nicht im Interesse der Schule liegen, den motorisierten Elternverkehr attraktiver zu machen und es noch mehr Kindern zu erschweren, sich im Verkehr zurecht zu finden. Verkehrserziehung im Rahmen des Schulunterrichts kann die fehlende Alltagserfahrung der Kinder nicht ausgleichen.
Es wäre auch falsch, Anreize für entfernt wohnende Eltern zu schaffen, ihre Kinder wegen "guter Erreichbarkeit der Schule mit dem Auto" auf die Katholische Schule zu schicken und damit den innerstädtischen Autoverkehr zu Hauptverkehrszeiten weiter künstlich zu erhöhen. Mir sind mehrere Fälle von Eltern bekannt, die ihre Kinder aus genau diesem Grund unter geschickt erfundenen Begründungen in einer stadtteilfremden Grundschule angemeldet haben, anstatt sie (in Begleitung) zu der problemlos zu Fuß erreichbaren Stadtteilschule zu schicken. Und gerade die Katholische Schule wäre für solche Manöver ein einfaches Ziel.
Der einzige nicht trivial-sichere Teil des Fußweges von der Parkpalette zur Katholischen Schule ist die Überquerung der Wehlstraße an der bestehenden Ampelkreuzung. Diese kann durch eine Überprüfung und Anpassung der Fußampelphasen besonders abgesichert werden (z.B. durch eine Trennung von Abbiege- und Fußverkehr), was dann allen zu Fuß (oder Rad/Rollator/usw.) am Verkehr Teilnehmenden zugute käme, nicht nur den Schulkindern. Dazu zählen insbesondere die Bewohnenden der nahe gelegenen Seniorenresidenz und anderer Einrichtungen in der Umgebung. Auch den Bewohnenden der in den letzten Jahren rundum neu entstandenen und entstehenden Wohnungen käme dies direkt zugute.
Ich wünsche mir daher eine Aufwertung der bestehenden Grünfläche als Anhängsel des Stadtparks, statt einer Abwertung in noch einen Parkplatz, der dem gesellschaftlichen Leben weiteren Raum entzieht.