Celle
Der Bundestagswahlkampf geht in die Abschlussphase und aktuell rücken wichtige Zukunftsthemen leider in den Hintergrund. Die meisten Parteien halten Maßnahmen gegen die Klimakrise aber mittlerweile für notwendig. Der Verkehrssektor und damit das Gelingen der Verkehrswende spielt dabei eine entscheidende Rolle. Die Forderungen und Ansätze der Politikerinnen und Politiker unterscheiden sich hier zum Teil stark.
Vielen Dank an den VCD Regionalverband Elbe-Heide, der uns die Daten zur Verfügung gestellt hat.
Der Verkehrsclub Deutschland (VCD), Regionalverband Elbe-Heide, hat u.a. die Direktkandidierenden des Wahlkreises Celle-Uelzen zu wichtigen verkehrspolitischen Themen befragt. Die Antworten wurden mit den verkehrspolitischen Forderungen des VCD Elbe-Heide abgeglichen und anschaulich in einer Bewertungsmatrix aufbereitet. Hier werden einerseits die unterschiedlichen Positionen der Kandidierenden deutlich und andererseits die Einstellung zur Verkehrswende bewertet.
Der umfassende Fragebogen enthält Fragen zu unterschiedlichen mobilitäts- und verkehrspolitischen Themen – z. B. wo die Kandidierenden den dringendsten Handlungsbedarf beim Thema Verkehr sehen und wie sie zum Bundesverkehrswegeplan im Allgemeinen und der A39 im Besonderen stehen. Weiterhin geht es um die Themen Tempolimit, Straßensanierungen, Elektromobilität und das „Verbrenneraus“. Als regional bedeutsame Bahnthemen haben die Personen sich zur Neubaustrecke Hamburg-Hannover, zum Metronom-Betrieb, Bahnreaktivierungsplänen, Jeetzeltalbahn und Wendlandbahn geäußert. Weiterhin ging es um die Zuverlässigkeit der Bahn, Güterverkehr, Deutschlandticket, Verkehrsemissionen, Vision Zero, Radverkehrsförderung, Mobilität für Menschen mit wenig Geld und einige weitere Themen.
Die Kandidierenden wurden unter anderem dazu befragt, was sich ihrer Meinung nach beim Thema Verkehr/Mobilität in Deutschland am Dringendsten ändern muss.
Für den Wahlkreis Celle – Uelzen antworteten vier Kandidierende auf die Fragen des VCD: Henning Otte (CDU), Angela Hohmann (SPD), Daniel Beer (Grüne), Wiktor Jaworowski (Volt). Nicht geantwortet haben: Manuela Mast (Die Linke), Anja Schulz (FDP).
Angela Hohmann (SPD): „Wir haben entschieden reagiert und Milliardeninvestitionen in unsere Infrastruktur auf den Weg gebracht. Diesen Weg gehen wir konsequent weiter: Wir machen unsere Schienen, Straßen und Wasserwege wieder fit und sorgen dafür, dass sie wieder zu einem Standortvorteil für Deutschland werden. Wir werden Verkehr von der Straße vor allem auf die Schiene und auch auf die Wasserstraße lenken. Unser Ziel ist eine nutzerorientierte und klimaneutrale Mobilität“
Daniel Beer (Bündnis 90/Die Grünen): „Im vergangenen Jahr hat Deutschland das Klimaziel für den Verkehrsbereich das vierte Jahr in Folge deutlich verfehlt. Wir müssen daher endlich wieder auf den Pfad der Klimaneutralität bis 2045 kommen. Um das zu erreichen, muss der öffentliche Verkehr; der Rad- und Fußverkehr deutlich ausgebaut und der motorisierte Individual- und Güterverkehr möglichst schnell decarbonisiert werden.“
Henning Otte (CDU): „Wir müssen den Investitionsrückstand in unsere Infrastruktur abbauen. Dies muss auch im Kontext der NATO-Anforderungen Deutschland als Drehscheibe gesehen werden.“
Wiktor Jaworowski (Volt): „Deutschland benötigt massive Investitionen in die Infrastruktur, um den Rückstand der letzten Jahrzehnte aufzuholen und die Infrastruktur zeitgemäß zu modernisieren. Zur schnellen Umsetzung der wichtigsten Investitionen wollen wir einen Infrastruktur-Investitionsfond einrichten. Gleichzeitig ist die Wandlung im Verkehrswesen von primär Auto zum öffentlichen Nahverkehr und vom Verbrennungsmotor hin zu E-Mobilität nötig, um klimafreundlichen Verkehr zu erreichen.“
Links zu der Bewertungsmatrix und der Gesamttabelle der Fragen und Antworten
- Wahlkreis Celle-Uelzen: https://cloud.wechange.de/s/DJyKpCND3Pko7Ac