Niedersachsen

Elbe-Heide
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PM: Deutschlandticket: Erheblicher Preisanstieg bei Lüneburger Senioren-Abo

VCD Elbe-Heide und Seniorenbeirat machen auf die Verteuerung für Senio:innen mit der Einführung des Deutchlandtickets aufmerksam: Über 50 Prozent – Keine Nachfolgeregelung für bisherigen Zuschuss von 10,00 Euro

Bisher gab es im HVV eine Sonderregelung: Senior:innen in Lüneburg konnten für 32,10 Euro eine Monatskarte für die Tarifzone Lüneburg kaufen und damit auch im Landkreis unterwegs sein.

Diese bisherigen Abos für nur eine Tarifzone (Ringe C-H) fallen nach dem 31. August 2023 ersatzlos weg. Alle Zeitkarten werden auf das Deutschlandticket umgestellt.

Das bedeutet eine Preissteigerung von 32,10 auf 49 Euro – eine Verteuerung von über 50 Prozent. Grundlage ist eine Entscheidung des Hamburger Senats, so die Information des HVV.

Hamburg: Sozialrabatt in Höhe von 30 Euro für Monatsticket
ür Hamburger:innen, die existenzsichernde Leistungen bekommen (Bürgergeld, Hilfen zum Lebensunterhalt, Grundsicherung im Alter und bei 
Erwerbsminderung oder Asylbewerberleistungen), samt Partner:in und Kindern gibt es einen Sozialrabatt in Höhe von 30 Euro. Sie müssen also nur noch 19 Euro zuzahlen (https://www.hamburg.de/sozialkarte/).

Lüneburg: Kein Senioren- und Sozialticket für den öffentlichen Verkehr
In Lüneburg gibt es nichts dergleichen: Kein Seniorenticket, kein Sozialticket. Ausnahme: Lüneburger:innen ab 65 Jahren, die in der Hansestadt wohnen und Grundsicherungsleistungen (SGB XII) oder Wohngeld bekommen, haben Anspruch auf den Seniorenpass.

Damit bekamen sie bisher eine Ermäßigung von 10 Euro beim Kauf des Senioren-Abos für Lüneburg (Lüne-Blog: luene-blog.de/lueneburg- seniorenpass-hilfen-und-beratung-fuer-aeltere/).
Doch: Wenn die Seniorenkarte für eine Tarifzone entfällt, fällt auch dieser Zuschuss weg. Denn es gibt bisher noch keine Nachfolgeregelung.
Und selbst wenn der Zuschuss weiter geleistet wird, wiegen 10 Euro die Verteuerung bei weitem nicht auf.

Einführung von Sozial- und Seniorenticket in Hansestadt und Landkreis nötig
"Gerade ältere Menschen nutzen häufig die öffentlichen Verkehrsmittel. Und viele müssen heute jeden Cent umdrehen", stellt Julia Born, FUSS e.V. Lüneburg, fest.
"Sie haben ein Recht auf Teilhabe und Unterstützung. Landkreis und Hansestadt Lüneburg sollten zeitnah Angebote schaffen, dass sie weiterhin Busse und Bahnen nutzen können und nicht ausgeschlossen werden. Sinnvoll wäre ein gefördertes Sozial- und Seniorenticket."

Der VCD Elbe-Heide schließt sich der Forderung des Fachverbands Fußverkehr an. "Eine Abschaffung des komplizierten Tarifzonen-Systems durch ein einheitliches Ticket für den gesamten ÖPNV ist ein großer Fortschritt", stellt Vorsitzender Jonas Korn fest – "Doch für viele ist es einfach zu teuer."

Forderung des VCD nach bundeseinheitlichem Sozial- und Jugendtarif
Korn erläutert: "Das ist bekannt und man reagiert: In Berlin und Hessen gibt es bereits ein Sozialticket – zu unterschiedlichen Preisen und nur lokal gültig. Das Saarland bietet ein ermäßigtes Deutschlandticket für die Jugend an, das bundesweit gültig ist. In Bayern sollen Studierende und Azubis ein deutschlandweites Ticket bekommen.
Als ökologischer Verkehrsclub VCD appellieren wir deshalb an die Länder, ein neues Wirrwarr zu verhindern und einheitliche Ermäßigungstarife einzuführen."

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