Hannover
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Bei bestem Wetter haben etwa 350 Teilnehmer_innen für eine sichere Verkehrsinfrastruktur in Hannover demonstriert. Der VCD war dabei.
Eine Verkehrsinfrastruktur, in der auch Kinder auf ihren Fahrrädern sicher durch die Stadt fahren können, dafür haben sich etwa 350 Teilnehmer_innen am 29. September bei der Kidical Mass in Hannover eingesetzt. Unter den Teilnehmer_innen waren natürlich auch wieder besonders viele Kinder dabei und konnten sich selbst für ihr Recht auf sichere Wege einsetzen.
Sichere Verkehrsinfrastruktur hat einen weitreichenden Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und trägt erheblich zu eigenständiger Mobilität bei. Durch den Anstieg des PKW-Verkehrs ist die Risiko-Einschätzung von Eltern für ihre Kinder in den letzten Jahrzehnten so stark gestiegen, dass derzeit etwa 43 Prozent der Erstklässler_innen mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Dagegen durften im Jahr 1976 noch 92 Prozent der Erstklässler_innen selbst zur Schule laufen. Damit verbunden sind negative Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern: „Kinder, die selbständig unterwegs sind, können sich besser orientieren, identifizieren sich stärker mit ihrem Wohnumfeld und bauen andere soziale Bindungen zu Nachbarn auf, als Kinder, die von Eltern oder Großeltern begleitet werden“. Zudem verbringen Kinder durch unsichere oder gefühlt unsichere Wege deutlich mehr Zeit zuhause oder erleben ihre Welt nur noch in Form von Inseln, wenn sie zwischen Spiel-, Lern- und Betreuungsorten in Fahrzeugen transportiert werden und diese Orte nicht mehr eigenständig erreichen. Quelle: VCD-Factsheet kindgerechte Mobilität.
Straßen sollten also nicht nur Orte sein, die von Kindern möglichst schnell und sicher wieder verlassen werden. Sie sollten Kindern auch als Aufenthaltsorte dienen und Spielen und Lernen ermöglichen.
Daher bot das Rahmenprogramm der Kidical Mass den teilnehmenden Kindern neben der gemeinsamen Fahrt um die Innenstadt Hannovers auch noch Spiel, Spaß, Tanzen, Singen und Basteln. Ein Clown begeisterte die Kinder, Fahrräder wurden verziert, Plakate wurden gebastelt und zum Abschluss gab es Eis.