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Landesverband Niedersachsen
Hannover 15.07.2025.
Der VCD-Landesverband Niedersachsen sieht in der Neuvergabe des Hansenetzes vorwiegend positive Aspekte, aber auch Herausforderungen für die Zukunft. „Die Gründe für die erheblichen Probleme im Regionalverkehr auf der Relation Göttingen – Hannover – Uelzen – Lüneburg – Hamburg – Bremen waren nie nur der Metronom Eisenbahngesellschaft zuzurechnen. Verschiedene Akteure tragen die Verantwortung für die erheblichen Beeinträchtigungen auf den bisherigen metronom-Linien“, so Hans-Christian Friedrichs, stv. VCD-Landesvorsitzender.
Die Verträge zwischen der Landesnahverkehrsgesellschaft LNVG und der Metronom-Eisenbahngesellschaft einerseits und der DB Regio andererseits sind nicht öffentlich. Allerdings ist bekannt, dass bei der Neuausschreibung mehr Wert auf Resilienz, insbesondere beim Personal gelegt wurde. Dafür wird zukünftig mehr Geld in die Hand genommen werden. Diese Entscheidung der Politik zu Gunsten einer beliebten und sich nahezu durch die Fahrgeldeinnahmen tragenden Bahnverbindung, begrüßt der VCD ausdrücklich.
Einen großen Vorteil sieht der VCD auch in der Entscheidung, den metronom auch zukünftig bis Hannover fahren zu lassen und auf derselben Strecke zwischen Uelzen und Hannover nun auch die DB Regio zum Zuge kommen zu lassen. Für Fahrgäste entsteht so ein echtes Alternativangebot. Ferner ist somit zu erwarten, dass Fahrgäste auch weiterhin umsteigefrei von Hamburg über Uelzen nach Hannover reisen können. Das kommt insbesondere Reisenden mit Einschränkungen, Fahrrädern und Kinderwagen zugute. Ebenso positiv ist, wie bisher, die Durchbindung der Züge aus Uelzen über Hamburg Hauptbahnhof nach Bremen zu bewerten, was allerdings nie propagiert wurde. „Hier erwarten wir vom metronom zumindest in den nachfrageschwachen Tageszeiten endlich klare Durchsagen bereits vor Harburg, dass Fahrgäste Richtung Lüneburg bzw. Richtung Bremen den Zug nicht in Harburg verlassen müssen, sondern einfach sitzen bleiben können, was wiederum besonders Fahrgästen mit Einschränkungen und Fahrrädern sowie Kinderwagen zugute käme“, erklärt Friedrichs.
Der VCD erhofft sich weiter, dass das Plus an Mitteln für den Betrieb nun auch in mehr Personal investiert wird und dieses auf dem Arbeitsmarkt zur Verfügung steht. Die Verschmutzung der Züge, sowohl innen als auch außen, war oftmals kaum noch zumutbar.
Die technische Zuverlässigkeit der Züge ist ein weiteres Problemfeld, das der VCD sieht. Türstörungen, defekte Toiletten und im Sommer ausgefallene Klimaanlagen sind nicht allein dem metronom und zukünftig der DB Regio anzulasten, sondern dem Hersteller ALSTOM, der die Züge in Uelzen wartet, sowie dem Land Niedersachsen, das hier ebenfalls für Ersatzfahrzeuge und somit Resilienz zu sorgen hat. Der VCD erwartet hier vom Land eine nachhaltige Verbesserung.
Nicht zuletzt sind sehr viele Verspätungen, insbesondere auf der Hauptstrecke Hamburg – Hannover, einer überlasteten und in Teilen maroden Infrastruktur geschuldet. Hier muss das Land endlich für eine dauerhafte Verbesserung sorgen, indem es seine Blockadehaltung für eine Neubaustrecke aufgibt. Für einen reibungslosen Betrieb durch weniger Konflikte mit Güterzügen und verspätetem Fernverkehr ist eine schnelle Kapazitätserweiterung durch eine Neubaustrecke unerlässlich. Nur so kann auch die von der LNVG angestrebte Verbesserung auf einen Halb-Stunden-Takt im Hansenetz in absehbarer Zeit umgesetzt werden.
Nachfragen:
Hans-Christian Friedrichs 0160 5541402
VCD Landesverband Niedersachsen
nds@vcd.org