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VCD Niedersachsen fordert entschiedenes Handeln bei Neubaustrecke Hamburg–Hannover

Hannover, 27.06.2025.

Der VCD Niedersachsen zeigt sich erfreut über den heute von der Deutschen Bahn veröffentlichten Trassenvergleich zur Neubaustrecke Hamburg–Hannover. Dieser zeigt erstmals auf, dass nur der Neubau zweier Gleise entlang der Bundesautobahn 7 und der Bundesstraße 3 es schaffen würde, den bestehenden Engpass zwischen Hamburg und Hannover wirtschaftlich aufzulösen. Der bislang von der niedersächsischen Landesregierung als Teilprojekt von „Alpha-E“ geforderte Bestandsstreckenausbau reicht dagegen nicht aus.

 

VCD-Landesvorstand Kay Rabe von Kühlewein: „Die Veröffentlichung des lange geheim gehaltenen Trassenvergleichs bestätigt, was wir immer gefordert haben. Nur eine Neubaustrecke zwischen Hamburg und Hannover schafft es, den verspätungsanfälligen Engpass zwischen Hamburg und Hannover langfristig aufzulösen und gleichzeitig mehr Verkehr auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern. Das muss auch für die niedersächsische Landesregierung und den neuen niedersächsischen Verkehrsminister Grant Hendrik Tonne das Zeichen sein, endlich den jahrelangen Widerstand gegen dieses so wichtige Projekt aufzugeben - insbesondere deswegen, weil laut Trassenvergleich nur mit einer Neubaustrecke der von der Landesregierung geplante Halbstundentakt im Nahverkehr umgesetzt werden kann. Zudem dauert ein Ausbau der Bestandsstrecke Jahrzehnte länger, was wir uns angesichts des Zustands der Bahn, sowie der Einhaltung von Klimazielen nicht leisten können!“ 
Der VCD unterstützt seit über zehn Jahren den Neubau der Strecke Hamburg–Hannover. Zuletzt hatte eine vom VCD veröffentlichte Studie gezeigt, dass allein die geplante Fahrzeitverkürzung von 15 Minuten im sogenannten „Deutschlandtakt“ durch den Neubau etwa eine Million Menschen pro Jahr auf die Schiene locken könnte. Zudem bestehen durch die Einrichtung neuer Haltepunkte entlang der Strecke erhebliche Zusatzpotenziale für den Nahverkehr.
Einmal mehr fordert VCD Landesvorstand Hans-Christian Friedrichs: „Das Land Niedersachsen muss sich jetzt auf die Vorteile besinnen, welche die Neubaustrecke bringt. Dazu gehört insbesondere die Einrichtung von zwei neuen Bahnhöfen in Soltau und Bergen, welche mit einem Express-Nahverkehr ganze Regionen mit zum Auto konkurrenzlosen Fahrzeiten völlig neu an die Schiene anbinden können. Entsprechende Beispiele gibt es bereits zwischen München und Nürnberg. Angesichts der nun veröffentlichten Erkenntnisse muss das Land diesen Nahverkehr aber auch bestellen und betreiben wollen – dies fordern wir mit Nachdruck!“

Zum Hintergrund:
Das Konzept „Alpha-E" ist seit seiner Entstehung 2015 umstritten – es reicht nicht aus, um wesentlich mehr Güter- und Personenverkehr auf die Schiene zu bringen. Bereits 2016 beschloss der Bund daher stattdessen ein deutlich umfangreicheres Projekt, das „optimierte Alpha-E mit Bremen“. Vorgesehen sind dabei bis zu zwei zusätzliche Gleise zwischen Hamburg und Hannover. Um die dafür beste Variante zu finden, beauftragte der Bund 2017 die Deutsche Bahn mit den Planungen. Die Ergebnisse wurden nun veröffentlicht und unterstützen die Position des VCD.

Näheres ist in der VCD-Studie „Die Neubaustrecke Hamburg–Hannover im Kontext einer klimagerechten Verkehrswende“ nachzulesen: https://drive.google.com/file/d/1y-0jIOYVpldDERHylrY3xBi6YDfOTV92/view


Nachfragen:
Kay Rabe von Kühlewein  0151 72663259
Hans-Christian Friedrichs 0160 5541402
 

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