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VCD zum Bahnausbau Hannover – Bielefeld: Lärmschutz schneller vorantreiben! Planungsparameter erweitern

Der VCD fordert die zeitnahe und lückenlose Planung von Lärmschutzmaßnahmen auf der Bahnstrecke Bielefeld-Hannover. Diese sollten in drei Jahren überall dort fertiggestellt seien, wo das Trassenfindungsverfahren dem nicht entgegen steht. Wegen des möglichen Ausbaus der Bestandsstecke in Niedersachsen finde dort noch keine Lärmsanierung statt. „Für den VCD hat der

Lärmschutz an Bestandstrassen aber eine sehr hohe Priorität. Nur damit lässt sich mehr Akzeptanz für eine Ausweitung des Schienenverkehrs auf den Bestandstrassen erreichen. Deshalb fordern wir, nach der Trassenfindung auch in Niedersachsen den Lärmschutz an der Bahnstrecke schnellstmöglich umzusetzen“ sagt Kerstin Haarmann, Bundesvorsitzende des VCD und Mitglied des DB-Planungsplenums zum Bahnausbau. Diese Forderung ist Teil einer VCD-Initiative zum DB-Planungsprozess, die an das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gerichtet ist, und an Staatssekretär Theurer (BMDV) übermittelt wurde.

 

Die VCD-Initiative fordert unter anderem, den Planungsauftrag an die DB-Netz in einigen Punkten geringfügig zu verändern bzw. zu erweitern, so dass die ökologischen und finanziellen Folgen weiterer Trassen ermittelt und verglichen werden könnten.

Gefordert wird insbesondere, dass

1. Neubauabschnitte auch mit Steigungen von bis zu 12,5 Promille (nur Personenverkehr und normale Güterzüge) geplant werden können anstatt wie bisher mit 8 Promille.

2. Dass die Abstandsforderungen der Bundesautobahnverwaltung aufzuheben sind, damit auch Trassenvarianten mit abschnittsweise enger Linienführung parallel zur A2 untersucht werden
können.

3. Varianten mit abschnittsweise geringerer Höchstgeschwindigkeit oder durchgängig
250 oder 280 km/h Höchstgeschwindigkeit in Betracht zu ziehen.

Weiterhin seien 4. Reisegeschwindigkeiten auf den Güter-/Regionalgleisen über 180 km/h nicht sinnvoll umsetzbar, da die damit verbundenen Eingriffe unverhältnismäßig seien und auf Jahre hinaus die Verfügbarkeit der Bestandsstrecken mindern würden. Dies sei für die Entwicklung dieser Hauptverkehrsachse im europäischen Schienenverkehr kontraproduktiv.

Ferner solle 5. der Planungsauftrag an die DB-Netz so erweitert werden, dass die Umsetzbarkeit einer deutlichen Fahrtzeitverkürzung auf der Verkehrsachse Amsterdam – Berlin im Abschnitt zwischen Osnabrück und Hannover mit in die Bewertung der Varianten einbezogen werden könne.

Diese Änderungen seien laut VCD erforderlich, damit die Planer der DB Netz bereits jetzt in die Lage versetzt würden, mehr mögliche Trassenalternativen zu entwickeln. Denn die groben Planungskorridore für den Streckenausbau seien bereits jetzt erheblich geschrumpft durch sogenannte Raumwiderstände (Wasserschutz- und Naturschutzgebiete, Siedlungen etc.). Ziel sei laut VCD eine Gesamtabwägung von Umweltvorteilen und Klimaauswirkungen dieser möglichen Trassenvarianten für die Bahnstecken Ertüchtigung auf dem zentralen transeuropäischen Korridor Warschau-Berlin- Brüssel-Paris bzw.- Amsterdam. Entscheidend dabei sei eine deutliche Kapazitätssteigerung des Streckenabschnittes für die Verkehrswende, die in den Deutschland Takt und Europa Takt passe. Nur ein breit angelegter Trassenvergleich werde in der Lage sein, eine Trasse zu finden, die nicht nur so umwelt- und menschenfreundlich wie möglich sein werde, sondern auch die erforderliche Akzeptanz in der Region finden könne.

Pressekontakt:
1. Kerstin Haarmann, VCD Bundesvorsitzende Tel. 0175 1858285
2. Martin Mützel, Vorsitzender VCD Niedersachsen Tel. 0171 9335381

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