Niedersachsen

2005

Bahnpreise steigen zum Fahrplanwechsel im Dezember - VCD: Preiserhöhung ist falsches Signal / Lob für neue Jugend-Bahncard

Berlin, 24.08.05

 

Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) beurteilt die heute von der Deutschen Bahn AG für Dezember 2005 angekündigten Fahrpreiserhöhungen kritisch. Zwar sei es durchaus legitim für das Unternehmen, gestiegene Energiekosten an die KundInnen weitergeben zu wollen. Doch müsse die Erhöhung so gering wie möglich ausfallen und gleichzeitig die erreichten Energieeinsparungen berücksichtigt werden.

Berlin, 24.08.05

Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) beurteilt die heute von der Deutschen Bahn AG für Dezember 2005 angekündigten Fahrpreiserhöhungen kritisch. Zwar sei es durchaus legitim für das Unternehmen, gestiegene Energiekosten an die KundInnen weitergeben zu wollen. Doch müsse die Erhöhung so gering wie möglich ausfallen und gleichzeitig die erreichten Energieeinsparungen berücksichtigt werden. So sei nach Angaben der Deutschen Bahn AG der Primärenergieverbrauch des Unternehmens 2004 gegenüber 2003 um 5,5 Prozent gesunken. Zum anderen dürften notwendige Preisanpassungen nicht dazu missbraucht werden, von Energiekosten unabhängige Elemente des Preissystems zu verändern.

Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: „Aus Unternehmenssicht ist die Argumentation, höhere Energiekosten ausgleichen zu müssen, zwar nachvollziehbar. Für die Kundinnen und Kunden sind Jahr für Jahr steigende Preise im öffentlichen Nah- und Fernverkehr jedoch das falsche Signal. Gerade jetzt, wo an den Tankstellen viele Autofahrer über die Rechnung stöhnen, sollte sich die Bahn auch preislich als Alternative profilieren.“

Nicht nachzuvollziehen ist aus Sicht des VCD die Preiserhöhung für alle drei Bahncards. Hier würden Stammkunden doppelt bestraft, einmal durch höhere Fahrpreise auf ihren vielen Fahrten und zusätzlich durch Mehrausgaben für die Bahncard selbst. Schon durch die zahlreichen Sonderangebote und Schnäppchenaktionen der Bahn in den letzten Wochen und Monaten seien Reisende, die auf Bahncards setzen, benachteiligt worden. Denn insbesondere die Bahncard 50 werde auf Sonderangebote nicht angerechnet. „Letztlich finanzieren so die Stammkunden die Lockaktionen der Bahn mit, ohne dass sie im Anschluss von möglicherweise neu gewonnenen Kunden – beispielsweise durch sinkende Fahrpreise – profitieren würden“, kritisiert Heidi Tischmann, Verkehrsreferentin des VCD, die Entwicklung.

Positiv bewertet der VCD die geplante Ausweitung des City-Tickets auf 80 Städte, mit dem Bahncard-KundInnen den Nahverkehrsanschluss am Zielort kostenlos nutzen können. Damit werde dem Ziel eines komfortablen öffentlichen Personenverkehrs von Tür zu Tür Rechnung getragen. Ausdrückliches Lob erteilt der VCD der Deutschen Bahn AG für die Einführung einer preisgünstigen Jugend-Bahncard. Damit gebe es einen neuen Anreiz für Jugendliche im Alter von 15 bis 19 Jahren, die Bahn zu entdecken und verstärkt zu nutzen.

Tischmann: „Der VCD fordert schon lange gezielte Angebote für Jugendliche bei der Bahn. Denn spätestens, wenn die meisten mit 18 Jahren den Führerschein machen, steht das Auto hoch im Kurs. Wer bis dahin die Bahn noch nicht als bequemes Fortbewegungsmittel zu schätzen gelernt hat, geht der Schiene leicht als potentieller Kunde verloren. Dass die Jugend- Bahncard auch noch über den 18. Geburtstag hinaus gilt, ist somit gut gewählt.“

Bei Rückfragen:Daniel Kluge, VCD Pressesprecher,
Fon 030/280351-12, Fax 030/280351-10,  Mobil 0171/6052409,
E-Mail presse@vcd.org, Internet www.vcd.org.

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