2005
Berlin, 17.08.05
Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hat heute in Berlin die VCD Auto-Umweltliste 2005/2006 vorgestellt. Bereits zum sechzehnten Mal seit 1989 bewertet der ökologisch orientierte Verband darin über 350 aktuelle Automodelle aus Umweltsicht. Spitzenreiter der sparsamen, leisen und schadstoffarmen Fahrzeuge ist wie im vergangenen Jahr der Toyota Prius, der durch den verbrauchsarmen Hybrid-Antrieb und niedrige Lärmwerte überzeugt.
Berlin, 17.08.05
Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) hat heute in Berlin die VCD Auto-Umweltliste 2005/2006 vorgestellt. Bereits zum sechzehnten Mal seit 1989 bewertet der ökologisch orientierte Verband darin über 350 aktuelle Automodelle aus Umweltsicht. Spitzenreiter der sparsamen, leisen und schadstoffarmen Fahrzeuge ist wie im vergangenen Jahr der Toyota Prius, der durch den verbrauchsarmen Hybrid-Antrieb und niedrige Lärmwerte überzeugt. Auf Platz zwei landen mit identischer Punktzahl die drei baugleichen Fahrzeuge Citroen C1 1.0, Peugeot 107 Petit Filou und Toyota AYGO. Die Modelle bieten eine gute Technik und für die Größe ein gutes Raumangebot. Dahinter folgt in der Gesamtwertung der Daihatsu Cuore 1.0, das preisgünstigste Auto unter den Top Ten des VCD.
Hermann-Josef Vogt, stellvertretender VCD-Bundesvorsitzender: „Noch nie haben Autos aus Deutschland beim VCD-Ökoranking so schlecht abgeschnitten wie in diesem Jahr. Unter den Top Ten ist auf Platz sechs mit dem Opel Corsa gerade mal ein deutscher Hersteller vertreten. Den Rest machen japanische und französische Autofirmen unter sich aus. Technologievorsprung, wie ihn beispielsweise der Volkswagen-Konzern einmal mit den Drei-Liter-Autos VWLupo und Audi A2 hatte, ist längst passé. Die deutschen Hersteller drohen den Anschluss bei der Umwelttechnik zu verlieren.“
Die Hybrid-Technik, die dem Toyota Prius den ersten Platz der VCD Auto-Umweltliste sichert, hätten die deutschen Hersteller lange belächelt. Doch genau dieser intelligente Antrieb, bei dem nach dem Dynamoprinzip Schwung- und Bremsenergie zurückgewonnen und mit Hilfe des an Bord befindlichen Elektromotors genutzt werden könnten, ermögliche einen sehr geringen Verbrauch. Vogt: „Angesichts des Klimawandels mit seinen dramatischen Folgen für Ökologie und Ökonomie müssen wir die Energieeffizienz im Verkehr erheblich steigern und so den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren. Die Hybrid-Technik kann hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten.“ Dafür müsse sie allerdings auch in kleineren Fahrzeugen eingesetzt werden und nicht, wie von Toyota nach dem Erfolg des Prius jetzt praktiziert, bevorzugt in Spritschluckern wie dem Toyota Lexus.
Neben Umweltaspekten müssen bei der Modellentwicklung aus Sicht des VCD auch wirtschaftliche Faktoren berücksichtigt werden. Ob ein ressourcenschonendes Auto in Wolfsburg, Nagoya oder – wie der Opel Corsa – in Eisenach und Saragossa zusammengebaut werde, sei für die Ökobilanz nicht ausschlaggebend, wohl aber für die Arbeitsplätze am Automobilstandort Deutschland. Wenn diese auf Dauer erhalten werden sollten, müsse die deutsche Autoindustrie bei der Umwelttechnik wettbewerbsfähig sein. „Angesichts von weltweiter Energieknappheit und Problemen mit Luftschadstoffen wird der internationale Markt zunehmend nach umweltschonenden Modellen verlangen“, prognostiziert Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher und Autoexperte des VCD. „Hier klafft im Angebot deutscher Hersteller eine Lücke.“
Der VCD kritisiert in diesem Zusammenhang, dass der Volkswagenkonzern die Produktion der Drei- Liter-Autos VW Lupo und Audi A2 eingestellt hat. Auch habe es für die beiden Modelle keinen Partikelfilter gegen krankmachenden Dieselruß gegeben. Damit hätten die Fahrzeuge längst das Prädikat »Öko-Auto« verloren. Andere Hersteller ließen bei Diesel-Pkw inzwischen eine Trendwende erkennen und böten nach langjähriger Verweigerung mehr Fahrzeuge mit Partikelfilter an.
„Endlich setzt sich auch hier zu Lande die Erkenntnis durch, dass der Partikelfilter moderne Umwelttechnik ist, die serienmäßig ins Auto gehört. Mercedes-Benz bietet als erster Hersteller alle Dieselmodelle mit Filter an. Mit dem A 160 CDI kommen die Schwaben bei der diesjährigen VCD Auto-Umweltliste sogar auf Platz zwei in der Kompaktklasse“, kommentiert Lottsiepen.
Dank des Partikelfilters seien Diesel-Pkw beim Umweltranking insgesamt wieder auf dem Vormarsch. Von den zehn Besten der Kompaktklasse habe die Hälfte Dieselantrieb. Allerdings fehle der Rußfilter immer noch beim meistverkauften Modell dieser Klasse, dem VW Golf. Auch bei kleineren Fahrzeugen vom VW Polo über den Ford Fiesta bis zum Opel Corsa gebe es überhaupt keine Diesel mit Filter. Dies ist aus Sicht des VCD völlig unverständlich, da inzwischen die Gefährlichkeit der Rußpartikel ebenso unbestritten sei wie der Beitrag des Straßenverkehrs zur mangelhaften Luftqualität in vielen Städten. Deshalb würden zunehmend Zufahrtsbeschränkungen für Diesel ohne Filter in besonders belastete Innenstädte diskutiert.
Lottsiepen: „Europas Städte leiden unter Feinstaub, alle Welt jammert über hohe Spritpreise. Dabei ist die Lösung relativ einfach: Wir brauchen saubere Autos mit geringem Verbrauch, egal, ob sie Diesel, Benzin oder Gas verbrennen, gerne auch mit Beimischung von Pflanzenöl, Bioethanol oder Biogas – Hauptsache sparsam, leise und schadstoffarm.“
Die VCD Auto-Umweltliste 2005/2006 ist gegen 2,50 Euro Bearbeitungs- und Versandkostenpauschale zu bestellen beim VCD Versandservice: Fon 0 29 62 / 84 58 65, Fax 0 29 62 / 80 01 55, E-Mail: bestellung@vcd.org
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