Niedersachsen

2015

Schadstoffvermeidung nicht ohne Verkehrskonzept

Verkehrsclub fordert Weiterentwicklung

 

(Oldenburg,01.07.2015) Der Kreisverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) ist besorgt über die Verkehrsdiskussion in Oldenburg. Die gerade wieder festgestellte Luftbelastung in der Innenstadt kann nur durch attraktive Alternativen, ohne Auto in die Stadt zu kommen, reduziert werden. Weder sei es klug, die umweltfreundlich mit Erdgas betriebenen Busse umzuleiten und noch weniger sinnvoll sei eine Bahnumfahrung, die für Pendler längere Fahrzeiten bringen würde.

Verkehrsclub fordert Weiterentwicklung

(Oldenburg,01.07.2015) Der Kreisverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) ist besorgt über die Verkehrsdiskussion in Oldenburg. Die gerade wieder festgestellte Luftbelastung in der Innenstadt kann nur durch attraktive Alternativen, ohne Auto in die Stadt zu kommen, reduziert werden. Weder sei es klug, die umweltfreundlich mit Erdgas betriebenen Busse umzuleiten und noch weniger sinnvoll sei eine Bahnumfahrung, die für Pendler längere Fahrzeiten bringen würde. Der VCD begrüßt die Einrichtung des Haltepunktes in Wechloy und fordert weitere Stadtteilbahnhöfe mit Parkraum, die beispielsweise in Ofenerdiek und Krusenbusch leicht einzurichten seien. „Die Stadt Oldenburg wächst und das ist gut so, aber besonders die Innenstadt kann weiteren Autoverkehr in den Stoßzeiten nicht aufnehmen" schaut Wilfried Jankowski, stellvertretender Vorsitzender des Kreisverbandes und langjähriges Mitglied im Verkehrsausschuss, besorgt in die Zukunft. Zudem müsse Oldenburg deutlich mehr für den Radverkehr tun, denn „ohne den hohen Anteil an Radfahrern wäre die Verkehrssituation und die Luftverschmutzung heute deutlich dramatischer". Der gerade neu gewählte Kreisvorstand will seine Forderungen in Gesprächen mit den verschiedenen Akteuren vorantreiben.

Die Luftreinhaltung in der Oldenburger Innenstadt ist für den VCD keine Frage der Umlenkung umweltfreundlicher Stadtbusse. „Stickoxide stammen aus dem Autoverkehr und Feinstaub besonders aus dieselbetriebenen Fahrzeugen", so Wilfried Jankowski, „also ist es nur konsequent den Bürgern autofreie Alternativen anzubieten um in die Stadt zu kommen." Besonders das Bevölkerungswachstum Oldenburgs müsse im Auge behalten werden, denn die vergleichsweise kleinen Straßen der Stadt seien nicht auf wachsende Verkehrsströme ausgelegt.

Die diskutierte Bahnumfahrung ist für den VCD mit Blick auf ein umfassendes Verkehrsangebot in der Stadt Oldenburg nicht akzeptabel. Renate Britz, zweite stellvertretende Vorsitzende, gibt zu bedenken: "Längere Fahrzeiten besonders für Berufspendler, kann niemand ernsthaft wollen". Für den VCD sind daher die in vier Richtungen vorhandenen Bahnstrecken eine Chance, das Bahnangebot mit weiteren Stadteilbahnhöfen zu verbessern. „Die Regionalbahnen haben in den letzten Jahren eine sehr gute Entwicklung genommen, die wir beibehalten wollen", so Jankowski. Zum Beispiel seien die Standorte Ofenerdiek und Krusenbusch für Stadteilbahnhöfe perfekt, denn auch Platz für Pendlerparkplätze sei vorhanden. „Wenn dazu noch Serviceangebote wie zum Beispiel die BOB-Karte (Bequem ohne Bargeld) weiterentwickelt und bekannt gemacht würden", schlägt Renate Britz vor, "wäre das ein deutlicher Zugewinn an Lebensqualität in Oldenburg".

Eine weitere Kernaufgabe städtischer Verkehrspolitik sieht der VCD in der Verbesserung der Infrastruktur für Radfahrer. „In Oldenburg werden mehr Wege mit dem Rad zurückgelegt, als in der Fahrradstadt Münster." so Vorstandsmitglied Rainer Städing, „dafür ist das Radwegenetz aber viel zu oft in einem beklagenswerten Zustand."

Hintergrund:

Der Verkehrsclub Deutschland wurde 1986 aus der Umweltbewegung heraus gegründet. Mit seinen über fünfzigtausend Mitgliedern ist er bis heute der einzige Verkehrsverband, der sich für die Interessen aller Verkehrsteilnehmer einsetzt und umweltfreundlicheren und menschengerechteren Verkehr fordert. Bekannt wurde er unter anderem durch seinen Einsatz für die Einführung der Bahncard.

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