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Stellungnahme des VCD Wolfenbüttel zum neuen Bussystem nach 100 Tagen für Presse, Verwaltung und Politik
Gut drei Monate nach der Einführung des neuen Bussystems zieht der VCD Wolfenbüttel, trotz der Corona-Bedingungen, ein erstes positives Fazit.
„Es war sicher ein schwieriger Einstieg, als am 16. Oktober des letzten Jahres endlich der Startschuss gegeben wurde“, so Markus Brix, Mitglied des Vorstandes; er dankt der Stadt Wolfenbüttel, der KVG und auch der Bäckerei Richter für die gelungene Öffentlichkeitsarbeit.
Den Wolfenbüttler*innen steht für eine Stadt dieser Größenordnung nun ein sehr gutes, modernes und damit attraktives ÖPNV-Angebot zur Verfügung. Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass die Rendez-Vous-Haltestelle am Kornmarkt gut funktioniert und sich das Angebot in vielen Bereichen der Stadt und der Ortsteile deutlich verbessert hat. Auf einzelnen Strecken längere Bedienungszeiten, klarere Linienführung und verbesserte Umstiegsmöglichkeiten runden den ersten Eindruck positiv ab.
Coronabedingt sind die Fahrgastzahlen natürlich noch nicht aussagekräftig, daher ist es wichtig, dem Konzept die vorgesehenen zwei Jahre bis zu einer systematischen Evaluation Zeit zu geben.
Natürlich läuft auch noch nicht alles ganz rund und notwendige Verbesserungen wird es sicher im kleineren Rahmen schon eher geben müssen.
Der VCD testet zur Zeit viele Strecken und sammelt weiterhin Anregungen und Kritiken. Es ist verabredet, sich mit der Stadt Wolfenbüttel regelmäßig auszutauschen und die Weiterentwicklung des Bussystems konstruktiv zu begleiten.
Eins ist aber jetzt schon deutlich. Die Informationen über das Angebot müssen dauerhaft und intensiv von der Stadt fortgeführt werden. Vielen Menschen, insbesondere Umsteigern vom Auto, sind die neuen Mobilitätsmöglichkeiten noch gar nicht bewusst. Hier könnte stadt- und ortsteilspezifische Werbung sicher ein Hebel sein. Auch könnten spezielle Kundengruppen wie beispielsweise Nutzer*innen der städtischen Parkhäuser, Besucher*innen von Großveranstaltungen auf dem Sportpark Meesche oder auch des Lessingtheaters explizit angesprochen werden.
Der VCD erfasst zur Zeit weitere Punkte, wie die Versorgung einzelner Ortsteile (Ahlum), weitere Umstiegsmöglichkeiten, die systematische Einbindung der Regionalbuslinien oder die stärkere Verknüpfung mit der Regionalbahn, um nur einige zu nennen. “Hier werden wir sicherlich in den nächsten Monate interessante Vorschläge in die Diskussion einbringen”, so Matthias Knoche-Herwig, ebenfalls Vorstandsmitglied.
Grundsätzlich gilt es für die dringend notwendige Verkehrswende die Einwohner*innen Wolfenbüttels zu überzeugen, häufiger auf den ÖPNV umzusteigen. Vielleicht kann ein kostenloses Angebot an den angedachten verkaufsoffenen langen Samstagen eine Werbung für den Umstieg und die Stadt Wolfenbüttel sein und damit auch einen Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Mittelfristig, das heißt nach ca. 5 Jahren sollte die Fahrt dann zu allen Fahrzeiten kostenlos sein. Das wäre dann ein echtes Leuchtturmprojekt für unsere Stadt, resümieren unisono Brix und Knoche-Herwig.