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Hannover, 13.08.2024. Der VCD Niedersachsen zeigt sich empört über die heute von Bundesverkehrsminister Wissing kommunizierte vorläufige Absage der Neubaustrecke Hamburg-Hannover. Demnach habe sich das Bundesverkehrsministerium mit dem Land Niedersachsen und der Deutschen Bahn auf die Verschiebung der Generalsanierung zwischen Hamburg und Hannover verständigt, bei welcher so viel wie möglich des “optimierten Alpha-E” zur Steigerung der Leistungsfähigkeit der hochüberlasteten Strecke umgesetzt werden solle. Parallel dazu solle in Arbeitsgruppen vor Ort über langfristige Lösungen für den Kapazitätsbedarf der Strecke nachgedacht werden.
VCD-Landesvorstand Kay Rabe von Kühlewein: “Mit dieser Entscheidung zementiert Verkehrsminister Wissing weiter seine mehr als unglückliche verkehrspolitische Bilanz. Es ist niemandem, gerade nicht den täglichen Fahrgästen auf der überlasteten Bestandsstrecke zwischen Hamburg und Hannover geholfen, wenn die Entscheidung über einen Neubau weiter in die Zukunft verschoben wird. Dem Land Niedersachsen, das nun mit seiner Blockadehaltung gewonnen hat, entgehen damit zwischen Hamburg und Hannover große Potenziale für den Umstieg auf die klimafreundliche Bahn und Verkehrsminister Wissing einmal mehr die Chance die Klimaziele im Verkehrssektor langfristig einzuhalten! Ebenso unverständlich bleibt für uns, wie mit der Generalsanierung eine sichtbare Leistungssteigerung erreicht werden soll. Die Strecke ist heute zu 130% ausgelastet, eine Generalsanierung bringt nur eine Abmilderung von acht Prozent.”
Der VCD bezieht sich dabei auf Daten der Deutschen Bahn, die diese bereits im Vorjahr veröffentlicht hatte (https://www.hamburg-bremen-hannover.de/files/page/6_mediathek/downloads/dsn/231215_Statustreffen_DSN_Praesentation_DB.pdf). Dort wurde auch detailliert dargelegt, dass mit einer möglichen Neubaustrecke Orte wie Soltau und Bergen mit Halten für den Regionalverkehr erschlossen werden könnten, die heute nur sehr schlecht vom ÖPNV erschlossen sind.
Einmal mehr fordert VCD Landesvorstand Hans-Christian Friedrichs: “Wenn dem Land Niedersachsen beim Thema Schienenwege so sehr daran gelegen ist, die Belange der Menschen vor Ort zu berücksichtigen, sollten sie diese Maßstäbe auch auf den Neubau von Autobahnen und dabei gerade auf die geplante A39 ausgeweitet werden. Es wäre nur konsequent, auch hier den Menschen vor Ort zuzuhören, die durch den Bau dieser fossilen Infrastruktur weitaus mehr geschädigt wären, als ein paar wenige laute Bürgerinitiativen in der Heideregion durch eine neue Bahnstrecke!”
Nachfragen:
Hans-Christian Friedrichs 0160 5541402
Kay Rabe von Kühlewein 0151 72663259
VCD Landesverband Niedersachsen
nds@vcd.org
www.vcd-niedersachsen.de