Niedersachsen

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VCD Niedersachsen fordert Autobahnbaustopp

Hannover, 13.03.2025. Eine neue Studie für das Bundesministerium für Umwelt, Natur, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) hat diese Woche aufgezeigt, dass die im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) geplanten niedersächsischen Autobahnprojekte A 20 und A 39 mit einer neuen Bewertungsmethodik nicht mehr durch den Bundeshaushalt zu finanzieren wären. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) fordert insbesondere aufgrund der im Augenblick stattfindenden Debatte um ein Infrastruktur-Sondervermögen einen Baustopp für neue Autobahnen und die Reinvestition frei werdender Mittel in das marode Schienennetz.

Die Studie des Bundesumweltministerium bestätigt unsere jahrelangen Mahnungen, dass der Bau der A 20 und A 39 insbesondere aufgrund der weltweiten Klimakrise nicht mehr zeitgemäß sind. Sie sind teuer im Bau, zerstören ökologisch wertvolle Landschaften und führen zu mehr Verkehr und damit zu mehr klimaschädlichen Emissionen. Die in der Studie angepasste Kosten-Nutzen-Berechnung trägt dem Rechnung und macht die Projekte daher nicht mehr durch den Bund finanzierbar”, so Kay Rabe von Kühlewein, VCD-Landesvorstand. 

Die Studie nimmt dabei im Gegensatz zum aktuellen BVWP höhere Baukosten, einen höheren CO2- Preis, sowie einen Hochlauf der Elektromobilität an. Konkret bedeutet dies den Abfall des notwendigen Nutzen-Kosten-Verhältnis (NKV) für 30% des Vordringlichen Bedarfs unter den kritischen Wert von 1,0. Zu den dadurch unwirtschaftlichen Projekten gehören auch die A 20 und die A 39. 

“Die Kosten übersteigen den Nutzen dramatisch. Es braucht daher jetzt einen Stopp der Investitionen in neue Autobahnen, sowie eine Neubewertung aller Autobahnprojekte. Zudem müssen Union und SPD bei den jetzt stattfindenden Verhandlungen über ein Sondervermögen Investitionen in neue Autobahnen ausschließen. Das Geld ist in Sanierung sowie Aus- und Neubau des Schienennetzes deutlich besser investiert”, ergänzt Hans-Christian Friedrichs, stv. Landesvorsitzender des VCD Niedersachsen. “Insbesondere für den Seehafenhinterlandverkehr ist eine Schienenneubaustrecke Hamburg — Hannover gegenüber einer A 39 die zukunftsfähigere Lösung”, so Friedrichs abschließend.


Die komplette Studie ist hier abrufbar: https://tu-dresden.de/bu/verkehr/ivs/voeko/ressourcen/dateien/forschung/Hartl-et-al-2025-Vom-BVWP-2030-zur-Bundesverkehrswege-und-mobilitaetsplanung-BVMP.pdf

 

Nachfragen:
Hans-Christian Friedrichs 0160 5541402
Kay Rabe von Kühlewein  0151 72663259

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