Niedersachsen

Wolfenbüttel, Auto & Straße, Infrastruktur, Verkehrspolitik
Wolfenbüttel

Nicht noch mehr Autos in Wolfenbüttels Innenstadt!

Martin Zimmermann vom VCD-Vorstand nimmt Stellung zu den Plänen, die Fußgängerzone teilweise für Autos zu öffnen.

„Das musste ich schon zweimal lesen, bis ich es richtig verstanden hatte“, so Martin Zimmermann, Vorstandsmitglied des VCD, Kreisverband Wolfenbüttel. "Überall spricht man von einer Verkehrswende. Fuß- und Radverkehr müssen ausgebaut werden, der ÖPNV (Stadtbus) wird in Wolfenbüttel bald  konsequenter – und richtigerweise - ausgebaut. Auch der Verkehr auf das Land muss immer wieder verbessert werden. Bald fährt ja die neue, alte Linie 421 wieder nach Braunschweig. Der motorisierte Individualverkehr wird in der Stadt stark reduziert werden. Mobilität wird nicht mehr primär mit dem Auto erfolgen können.  Der Ausstoß der Treibhausgase, zu der Verkehr mit 20 % beiträgt, muss reduziert werden. Die  Klimawende ist akut zu spüren. In der Innenstadt war es in den letzten Jahren im Sommer bis zu 40 Grad heiß. Da können wir uns noch gut, vielmehr eher schlecht, dran erinnern. Und jetzt gibt es ein Ansinnen, u.a. die  Fußgängerzone ab Okerstraße bis zur Breiten Herzogstraße aufzulösen, für Autos zugänglich machen. Das kann ich nicht verstehen“, stellt Martin Zimmermann fest. „Wir sind  nicht gegen das Auto. Aber gegen Lärm, Luftverschmutzung, weiteren CO2- Ausstoß und den hohen Flächenbedarf von Autos. Die Autos werden immer breiter und länger. Durchschnittlich ist ein PKW mit 1,5 Personen besetzt. Wir brauchen aber eine neue Verteilung der knappen Flächen in unseren engen Straßen. Mehr Platz für gesundheitsfördernden, sicheren Fuß- und Radverkehr. Lärm durch Straßenverkehr stört sehr und erhöht das Risiko  u.a. für Herzinfarkte, Bluthochdruck und Schlafstörungen. Nicht umsonst erstellt die Stadt ja gerade einen Lärmaktionsplan. Und den Ausstoß von Schadstoffen, wie Feinstaub und Stickoxiden, sollte und darf man auch nicht vergessen.  Wir brauchen in  unserer Innenstadt mehr Grünflächen. Keine zusätzlichen Autos durch Öffnung der Fußgängerzone und weitere Parkmöglichkeiten auf dem Stadtmarkt. Das zieht zusätzlich Autos in die Innenstadt. Wir sollten in der gesamten Fußgängerzone eine gesunde, attraktive Mischung aus Geschäften, Kulturmöglichkeiten und Wohnen   erreichen. Und in solch einer  angenehmen Atmosphäre kann ich auch ruhigen Gewissens die Kinder aus den Augen lassen und einkaufen, bummeln und Eis essen. Das schafft eine sichere, vertrauenserweckende attraktive Stimmung - dann lebt unsere Innenstadt auf,“ resümiert Zimmermann. „Und übrigens, das Ticket für den Bus muss billiger als die Parkgebühr werden. Wenn ich denn mit dem Auto in die Stadt fahre, stelle ich es in eines der Parkhäuser. Ach ja, richtig: und in dem  Wohnzimmer Wolfenbüttels, dem „Stadtmarkt“, dürfen natürlich auch weiterhin keine Autos abgestellt werden.“

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