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VCD-Lv Nds Pm 23.10.2013 Reaktivierung: VCD fordert Nachbesserung im Osten und Nordosten

Kommunen und Verbände rügen Bewertungsfehler im Auswahlverfahren, Reaktivierung: VCD fordert Nachbesserung im Osten und Nordosten, Bündnis „Bahnstrecken Nordostniedersachsen“ gegründet

23.10.2013 Hannover. Am 22. Oktober ging der Lenkungskreis Reaktivierung mit 25 Bahnstrecken aus ursprünglich 79 in die nächste Runde. Kommunen und Verbände fordern nun in einem Bündnis „Bahnstrecken Nordostniedersachsen“ Nachbesserungen. „Hier bleibt eine ganze Region auch 23 Jahre nach der Wiedervereinigung eisenbahntechnisches Zonenrandgebiet. Das ist nicht hinnehmbar“, kritisiert der Vorsitzende des Verkehrsclubs Deutschland, Landesverband Niedersachsen, Hans-Christian Friedrichs.

In der Liste der 25 näher zu überprüfenden Reaktivierungskandidaten fehlen Bahnstrecken im östlichen Niedersachsen und nach Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg sowie Sachsen-Anhalt gänzlich. Genannt seien beispielsweise Uelzen – Dannenberg (– Ludwigslust), Dannenberg – Wittenberge, Dannenberg – Lüchow (– Salzwedel) oder Scho?ppenstedt (– Scho?ningen) – Oschersleben. „Es mutet schon sehr merkwürdig an, dass im 24. Jahr der Wiedervereinigung längst 100 Prozent aller Straßenverbindungen wieder hergestellt sind, aber andererseits alle regionalen Eisenbahnverbindungen auch bei der an sich löblichen Reaktivierungsinitiative der Landesregierung weiter brachliegen sollen. Eine Förderung strukturschwacher Regionen sieht aus unserer Sicht anders aus“, erklärt Hans-Christian Friedrichs.

Die im Bündnis „Bahnstrecken Nordostniedersachsen“ kooperierenden Kommunen und Verbände – u. a. ADFC, Deutscher Bahnkunden-Verband, Fahrgast-Rat Wendland, Förderverein Ostheide-Elbe-Bahn, Stadt Uelzen und VCD – kritisieren nun in einem offenen Brief an Verkehrsminister Lies und die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) „offensichtliche Bewertungsfehler“. So stellt beispielsweise die Stadt Uelzen in Ihrem Schreiben dar, wie ein attraktiver Anschluss an das Schienenpersonennahverkehrsnetz für die Strecke Dannenberg – Salzwedel möglich wäre und sie somit die Kriterien der LNVG erfüllte. Das Bündnis beanstandet aber auch, dass bei den Auswahlkriterien Synergieeffekte durch einen moderaten Güterverkehr viel zu wenig berücksichtigt wurden. „Wenn für die Instandsetzung einer Strecke erhebliche Mittel notwendig sind, dann wird schnell damit argumentiert, dass diese Investitionen für den Schienenpersonennahverkehr nicht lohnten, die Strecke deshalb ausscheidet. In Nordostniedersachsen könnte aber gerade der Güterverkehr, insbesondere in Bezug auf den Seehafenhinterlandverkehr, zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Rechnet man Investitionen und Trasseneinnahmen auch aus diesem Bereich mit ein, kann auch der Personenverkehr wirtschaftlich werden“, so Friedrichs.

Kritiker der geplanten Autobahn 39 sehen sogar einen Zusammenhang zwischen den Planungen der Autobahn und zu reaktivierenden Bahnstrecken zwischen Lüneburg und Wolfsburg. Es wird vermutet, dass die Berücksichtigung von längst stillgelegten Bahnstrecken den Planungen der A 39 nur zuwider laufen würden und die Region deshalb ausgespart wird.

Rückfragen: Hans-Christian Friedrichs, Tel. 0160 5541402

                         www.vcd.org/nds

Brief der Stadt Uelzen: "2013-10-17 Stadt UE Einspruch Bewertungsergebnis Bahnstrecken.pdf"

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