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VCD fordert „faire Prüfung“ für Bahn Hamburg – Hannover

„Alpha-E“ ist in der ursprünglichen Form nicht haltbar.

Der VCD Niedersachsen fordert das Land Niedersachsen auf, eine sachliche und faire Prüfung aller Bahnvarianten zwischen Hamburg und Hannover zuzulassen. Die Bahn hatte angekündigt, in den nächsten Monaten alle Varianten, inklusive Neubau und Bestandsstreckenausbau, auf einer vergleichbaren Datenbasis vorzulegen. Diese Daten sollte man abwarten und fair prüfen. Es ist mittlerweile klar, dass das „Alpha-E“ in der vom „Dialogforum Schiene Nord“ mehrheitlich empfohlenen Form unter anderem weder ausreichend Kapazität noch attraktive Fahrzeiten bieten kann.

Zwischen den Großräumen Hamburg und Hannover sind durchgängig zwei zusätzliche Gleise erforderlich. Nur auf einem Teilabschnitt ein drittes Gleis zu legen, reiche „vorne und hinten nicht“. Diese neuen Gleise müssen nach VCD-Ansicht dorthin, wo sie die wenigsten Menschen belasten. Eine kürzere Strecke, wie sie an der A 7 möglich wäre, bedeute automatisch weniger verlärmte Fläche. Zudem ist der Raum an der A 7 dünner besiedelt.

Bei einem Ausbau der Bestandsstrecke würde der zusätzliche Verkehr durch Winsen, Lüneburg, Bad Bevensen und Uelzen geleitet werden. Martin Mützel, VCD-Landesvorsitzender: „Selbst wenn man keine Sekunde schneller werden wollte, müssten dafür Häuser abgerissen werden.“

Im „Dialogforum Schiene Nord“ ist sehr viel Wert darauf gelegt worden, möglichst wenig Bürger mit Baumaßnahmen zu belasten. Fahrgäste, Güterkunden, aber auch Anwohner der Bestandsstrecken waren unterrepräsentiert. Dadurch wurde eine Variante mit zu geringer Leistung entwickelt.

Mützel: „Leider ist Physik nun einmal keine demokratische Veranstaltung. Wenn etwas nicht klappen kann, dann klappt es nicht - auch dann nicht, wenn ein Gremium mehrheitlich beschlossen hat, dass es zu klappen hat.“ So ist die Betriebsqualität bereits beim heutigen Verkehrsaufkommen auch zwischen Lüneburg und Hamburg sowie zwischen Hannover und Uelzen „völlig unzureichend“. Das „Alpha-E“ in der DSN-Fassung sieht auf diesen Abschnitten überhaupt keinen Ausbau vor.

Der VCD fordert den Verkehrsminister auf, bei Neubauten für Schiene und Straße nicht mit zweierlei Maß zu messen. „Eigentlich bräuchten wir auch je ein Dialogforum A 39 und A 20“, so Mützel. Eine neue Autobahn ist breiter und lauter als eine Eisenbahn gleicher Leistungsfähigkeit. Bis heute ist nicht absehbar, ob und wie Langstrecken-Lkw mit Ökostrom fahren können, auch dann wäre der Energieverbrauch relativ zur Last deutlich höher. 

Nachfragen: Martin Mützel, 0171 9335381
 

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