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Reaktivierung von Bahnstrecken für den Klimaschutz

Niedersachsen muss nachziehen.

Vorbildlich für Niedersachsen: Baden-Württemberg hat ein großes Reaktivierungsprogramm vorgelegt. Bis zu 30 Bahnstrecken können dort wieder in Betrieb genommen werden, finanziert in der Hauptsache über das neue Bundes-Gemeindefinanzierungsgesetz, zu geringeren Teilen über das Land und die Kommunen.

 

„Auch Niedersachsen darf nicht im Stillstand verharren und die anderen Bundesländer in Sachen Reaktivierung von Bahnstrecken an sich vorbeiziehen lassen. Unser Land muss Machbarkeitsstudien für alle reaktivierungswürdigen Bahnstrecken auf den Weg bringen“, sagt der Landesvorsitzende des VCD Niedersachsen, Martin Mützel.

Die Bedingungen seien noch nie so gut gewesen für Bahn-Reaktivierungen, betonte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Vorstellung des Programms, das er als Reaktivierungsoffensive bezeichnete. Die Nachfrageuntersuchung, die vom Land für 42 stillgelegte Bahnstrecken durchgeführt wurde, ergab, dass 22 Bahnstrecken mit einem Nachfragepotenzial von über 750 Personenkilometer pro Streckenkilometer und Tag (Pkm/km), in die Kategorie A und B, und immerhin noch 9 Strecken zwischen 750 und 500 Pkm/km, in die Kategorie C eingestuft wurden. Für die Kategorie A und B sollen die Betriebskosten ganz und für die Strecken der Kategorie C zu 60 % übernommen werden, wenn die Kommunen 40 % der Betriebskosten übernehmen. „Greifen Sie jetzt zu, treiben Sie die Projekte voran“ fordert Hermann auf.

Auch Niedersachsen hätte diesen Aufruf jetzt sehr nötig. Ein zentraler Verursacher des klimascha?dlichen CO2- Ausstoßes ist der Verkehr. In Deutschland ist er fu?r ein Fu?nftel der gesamten Treibhausgas- Emissionen verantwortlich. Niedersachsen steht an 15. Stelle im Ranking der Bundesländer in Sachen Klimaschutz, das ermittelte jetzt das Forschungsinstitut Quotas im Auftrag von Allianz pro Schiene, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). Baden-Württemberg ist jetzt Niedersachsen in Sachen Reaktivierung um Jahre voraus und wird die Bundesmittel in großem Stil abgreifen. 

Man könnte in Niedersachsen Zeit aufholen, indem man den Anliegerkommunen der 28 Bahnstrecken, die im Oktober 2013 vom damaligen Lenkungskreis für die 2. Verfahrensstufe der Reaktivierung zur Untersuchung vorgeschlagen worden sind, die Möglichkeit der Förderung einer Machbarkeitsstudie bietet. Das Ministerium müsste dann die notwendigen Inhalte der Machbarkeitsstudie festlegen. Es gibt Landkreise, die sich schon in diese Richtung auf den Weg gemacht haben, zum Beispiel der Landkreis Bentheim mit der Verlängerung der Bahnstrecke von Neuenhaus bis an die holländische Grenze und der Landkreis Lüneburg mit den Bahnstrecken Soltau  - Lüneburg und Lüneburg - Bleckede. 

Quelle: https://vm.baden-wuerttemberg.de/index.php?id=18074&no_cache=1

 

Nachfragen:
Martin Mützel, Landesvorsitzender, Fon 0171 9335381, www.vcd-niedersachsen.de
Dr. Wolfgang Konukiewitz, Sprecher NVBN, Fon 0172 9726503, www.nahverkehrsbuendnis.de

 

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