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Verkehrswende-Demos am 5. und 6. Juni 2021 waren ein voller Erfolg

Die Verkehrswende-Demos am 5. und 6. Juni 2021 in Braunschweig, Scheppau, Wolfsburg, Lüneburg und Hannover warten trotz teilweise schlechten Wetters ein voller Erfolg.


Aus Braunschweig kamen über 400 Leute bei reichlich Regen nach Wolfsburg, um dort für die Verkehrswende und gegen den Weiterbau der A 39 zu demonstrieren. Harald Walsberg vom VCD Niedersachsen hatte zusammen mit Edmund Schulz von der BI Baumschutz Braunschweig zwei Begleitbusse organisiert. Harald hatte auch in Braunschweig und Scheppau in seinen Reden für die sozial-ökologische Transformation geworben.

Harald Walsberg vom VCD Niedersachsen: „Die sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft und des Verkehrs kann nur gelingen, wenn endlich umgesteuert wird von der selbstzerstörerischen Verschwendungs- in eine überlebenssichernde Nachhaltigkeitsgesellschaft. Das bedeutet eine neue Genügsamkeit mit zielführenden Minderungen im Güteraustausch und Personenverkehrsaufkommen. Der verbleibende Verkehr muss weitestgehend auf umweltfreundliche Verkehrsträger, insbesondere die Schiene, aber auch Bus- und Radverkehr verlagert werden und es soll nur noch ein kleiner Anteil des heutigen motorisierten Verkehrs auf der Straße verbleiben. Nur diese Kombination kann die drei für eine sichere Zukunft notwendigen Nachhaltigkeits-Kriterien Suffizienz, Konsistenz und Effizienz erfüllen. Der Erfolgsweg lautet somit: Ein dichtes neues Schienennetz statt Autobahnen schaffen, erstklassigen Kundenservice im Öffentlichen Verkehr aufbauen, einen großen Teil der Autofabrikation auf Schienenfahrzeugfabrikation und Gleisbau umstellen. Langfristig sichere Arbeitsplätze sind damit ganz nebenbei garantiert.“

In Wolfsburg ergriff Hans-Christian Friedrichs vom VCD Niedersachsen das Wort. Er machte unter anderem deutlich, dass es für die A 39 überhapt keine verkehrliche Rechtfertigung gebe und Güter auf die Schiene statt auf die Autobahn gehörten. Die Demo wurde noch am Stammwerk von VW vorbei weiter fortgesetzt bis Jembke, wo alle Teilnehmenden herzlich im Schützenhaus empfangen wurden.

Am Sonntag ging es dann um 12:00 Uhr in Lüneburg mit Kundgebungen auf den Sülzwiesen weiter. Mit dabei waren etwa 500 Radlerinnen und Radler aus der ganzen Region. Für den VCD sprach noch einmal Hans-Christian Friedrichs: “Eine echte Verkehrswende ist für die Erreichung der Klimaziele unerlässlich. Deshalb müssen wir das Vermeiden von Verkehr und die Verlagerung von Verkehr auf umweltfreundliche Verkehrsträger in den Mittelpunkt unseres Handelns stellen. Fernstraßenneubau ist für die Verkehrswende absolut kontraproduktiv. Der VCD fordert einen sofortigen Stopp der Planungen von unter anderem A 39 und A 20. Statt Autobahnen zu bauen muss die umweltfreundliche Schiene dringend insbesondere für den Güterverkehr ausgebaut werden."

Die Route der Demo führte bei trockenem Wetter über die Ostumfahrung bis nach Lüneburg-Nord und wieder zurück zu den Sülzwiesen mit einer Abschlusskundgebung.

VCD Celle mit dem Fahrrad in Hannover auf dem Südschnellweg

Eine kleine Delegation des VCD Celle radelte am Sonntag den 06.06.21 bei der großen Fahrraddemo  in Hannover über den Südschnellweg. Ziel der Demonstration  war auf den überbreiten autobahnähnlichen Ausbau des Südschnellweges aufmerksam zu machen. Ein breites Bündnis aus Aktiven (VCD, ADFC, BUND, NABU u.v.a) hatte zur Demonstration aufgerufen. Nach der Kundgebung ging es über den Aegi und die Hildesheimer Straße zum Südschnellweg in einem langen Corso mit mehreren tausend Teilnehmer:innen.  Hauptredner auf der Kundgebung war der Hannoveraner Oberbürgermeister Belat Onay. Da guckten die Celler schon ein bisschen neidisch! "Ein Oberbürgermeister der sich so klar gegen den klimaschädlichen Straßenausbau positioniert wäre in Celle auch gern auf einer Fahrrad-Demo gesehen", so die Pressesprecherin des VCD Celle.

In Hannover ist geplant, den Südschnellweg nach Autobahn-Standard durchzuführen. Dafür muss der Südschnellweg zwischen Schützenallee und Landwehrkreisel von heute 14,50 m auf 25,60 m erweitert werden. Dabei ist noch nicht einmal eine parallel verlaufende Radwegverbindung vorgesehen. Radfahren ist im Bundesverkehrswegeplan anscheinend keine Option. "Wann ist es endlich soweit, dass es eine Baustopp für die Jahrzehnte alten Maßnahmen aus dem Zeitalter des Autobmobilismus gibt. Der Klimawandel ist unaufhaltsam und erfordert ein sofortiges Ende des Weiter-so bei den Großprojekten Südschnellweg und dem Neubau von A20 und  A39", fordert die Presssprecherin des VCD.
Es war auf alle Fälle ein einmaliges Erlebnis auf dem für den motorisierten Verkehr komplett gesperrten Südschnellweg zu radeln. So manche Anwohnende in den Stadtteilen Döhren und Ricklingen standen am offenen Fenster, das zumindest für die Zeitdauer der Demonstration einmal frei von Autolärm und Abgasen geöffnet werden konnte. 

Eindrücke aus Braunschweig

Eindrücke aus Scheppau

Eindrücke aus Wolfsburg

Eindrücke aus Lüneburg

Eindrücke aus Hannover

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